Kürten: Freie Wähler wollen Fluglärm messen lassen

Kürten – Bislang fehlt in der Gemeinde Kürten eine Messstelle für Fluglärm. Das Thema ist aber akut, seit im Frühjahr zunächst Henning Partsch, Leiter Nachhaltigkeit und Umlandkommunikation am Flughafen Köln/Bonn, und in der Folgesitzung Wolfgang Hoffmann und Helmut Schumacher von der Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn im Zukunftsausschuss vorgetragen hatten.

Die Initiative haben jetzt die Freien Wähler ergriffen: Sie beantragen den Aufbau einer Messstation. Angeregt wird der Standort am Offermannsberg, in Umgebung des für die Flugzeuge wichtigen Funkfeuers „Wyper“. Wegen weiter zunehmender Nachtflüge und verändertem Flugverhalten brauche die Gemeinde mindestens eine professionelle Messstation, mit Aufbereitung der Daten durch den Deutschen Fluglärmdienst, regen Ratsmitglied Stephan Boecker und der Fraktionsvorsitzende Werner Conrad an.

Verlängerung der Nachtfluggenehmigung befürchtet

Benötigt werde eine geschützte Anlage mit Internetanschluss, das Mess-Mikrofon müsse benachbarte Dächer um mindestens drei Meter beantragen, Bäume sollten möglichst nicht in Nachbarschaft stehen. Sogar die Installationskosten haben die Freien Wähler ermittelt: Es sind etwa 4200 Euro, und rund 700 Euro an jährlichen Wartungskosten.

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Auch der Lärmschutzgemeinschaft sollte die Gemeinde beitreten fordern die Freien Wähler. Selbst der größte deutsche Flughafen, der in Frankfurt, weise nachts weniger Flugbewegungen als Köln-Bonn auf. Nach den Vorträgen seien die Freien Wähler von zahlreichen Bürgern auf Fluglärm angesprochen worden.

Hintergrund der Anträge ist die bis 2030 laufende Nachtfluggenehmigung am Flughafen. Es bestehe die Gefahr, dass die Landesregierung frühzeitig verlängere, fürchten die Freien Wähler. Schon im Januar 2020 hatte sich Bürgermeister Willi Heider mit den Kollegen aus Nümbrecht, Overath und Lindlar getroffen, um eine gemeinsame Nachtflug-Strategie abzustimmen.