FriedensdemoOdenthal stellt sich bei einer Kundgebung gegen den Krieg

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Blaue und gelbe Luftballons schwebten in den Himmel über Odenthal – als sichtbares Zeichen der Solidarität mit der Ukraine.

Blaue und gelbe Luftballons schwebten in den Himmel über Odenthal – als sichtbares Zeichen der Solidarität mit der Ukraine.

Odenthal – Wenn es um den Frieden geht, kann sich Odenthal auf prominente Unterstützung verlassen. Am Samstagnachmittag lud Bürgermeister Robert Lennerts zur Friedenskundgebung ein. Der Einladung folgten nicht nur mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger, sondern auch bekannte Gesichter aus Politik, Kirche und Musik, um ihre Stimme gegen den Ukraine-Krieg zu erheben.

Ein schöner bunter Anblick war der Parkplatz des Dhünntalstadions zu Beginn der vom Bürgermeister organisierten Friedenskundgebung. Jeder Gast durfte sich über einen der rund 1000 mit Helium gefüllten Ballons, entweder in Blau oder in Gelb, den Farben der Ukrainischen Flagge, freuen. Sie gab es auch in klein, um damit zu wedeln.

So musste sich niemand Sorgen darüber machen, farblich nicht zum Thema der Veranstaltung zu passen. Aber auch eigene Kreationen in Form von Outfits oder selbstgebastelten Plakaten von Groß und Klein ragten aus der Menge heraus.Viele Familien waren gekommen.

Alles zum Thema Herbert Reul

Blau-gelber Himmel über dem Dhünn-Tal

„Ich bin tief beeindruckt, dass so viele Menschen der Einladung gefolgt sind“, sagte Lennerts zur Begrüßung. Er rief zu einer gemeinsamen Schweigeminute auf. Anschließend trug die Band-AG, Achtklässler des Gymnasiums, zusammen mit Musiklehrer Tim Schneider Nenas Klassiker „99 Luftballons“ vor, ehe bei der letzten Strophe dann alle die – ökologisch abbaubaren – Ballons hoch hinauf in den strahlend blauen Frühjahrshimmel schickten. Sie flogen in Richtung Voiswinkel.

Es folgten Reden von NRW-Innenminister Herbert Reul, dem ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach und Odenthals Integrationsbeauftragten Claudia Kruse. Reul, der wohl den längsten Anfahrtsweg hatte, sind die Menschen, die in Krieg leben, ein Anliegen.

Die Friedensordnung hat sich verändert, sagt Herbert Reul

Wir dürfen nicht glauben, die Welt ist fröhlich und in Butter. Die Friedensordnung in Europa hat sich vom einen auf den anderen Tag geändert“, sagte der Innenminister. Trotz begrenzter Möglichkeiten sollte man tun, was man könne. Da sei ein Mal demonstrieren aber nicht genug. „Das Thema wird uns lange beschäftigen. Gebäude kann man aufbauen, der Schaden in den Menschen wird bleiben“, verdeutlichte der Innenminister seine Gedanken kurz vor der Veranstaltung bei einem Gespräch.

Mit Besinnung und Gebet trugen Pfarrerin Claudia Posche und Pfarrer Thomas Taxacher zur Gestaltung des Nachmittags bei. Clemens Tewinkel, Frederik Wingchen und Josef Piek und Regionalkantor Thomas Kladeck mit dem Chor „Cantamus“ rundeten das Programm musikalisch ab.

Die Besucher freuten sich besonders auf die Black Fööss

Ganz besonders freuten sich die Besucher auf die Bläck Fööss. „Stimmt das wirklich, dass die heute nach Odenthal kommen?“, fragte eine Frau im Vorbeigehen und als sie sich umdrehte und die Bandmitglieder am Rande der Kundgebung stehen sah, geriet sie ganz aus dem Häuschen.

Für die Band um Sänger Mirko Bäumer war das Ehrensache. „Wir unterstützen gerne solche Veranstaltungen auch außerhalb von Köln“, erklärten sie und hofften für den Bürgermeister, viele Spenden für den guten Zweck generieren zu können. „In Odenthal fühlt man sich dazu berufen, Gutes zu tun, die Gemeinde ist sehr aktiv und wir freuen uns als Band, ein Konzert zu geben. Wir haben Lieder dabei, die von allen mitgesungen werden, also haben wir rund 1000 Fööss hier“, machten die Musiker vor dem Auftritt neugierig. Und sie versprachen nicht zu viel, denn Songs wie „Unser Stammbaum“ kamen textsicher.

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Für die Finanzierung der Veranstaltung hatte Lennerts keinen Cent aus der Gemeindekasse genommen, wie er beteuerte. Alles sei über Sponsoren finanziert worden. Für Spenden, die den in der Heimat verbliebenen Ukrainern sowie den Geflüchteten zugute kommen werden, standen auf dem Platz verteilt Stationen, an denen Geld per QR-Code oder auf ganz klassische Weise in bar beigesteuert werden konnte.

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