NotunterkunftÜbergangsheim in Overath sanierungsbedürftig – nur noch dieses Jahr Zeit

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Ein größeres Gebäude umgeben von Wiesen beherbergt in Overath Flüchtlinge. Das Übergangsheim muss saniert werden.

Das Übergangsheim in Overath-Steinenbrück ist sichtlich renovierungsbedürftig. Doch die Zeit wird nun knapp, die Landesmittel müssen bis Ende 2023 abgerufen werden.

Bis Ende Dezember muss Overath die bewilligten Landesmittel abrufen.

Dem Gebäudekomplex oben auf dem Lüderich, in einer Sackgasse mit vielen in die Jahre gekommenen Einfamilienhäusern sieht man auf den ersten Blick an, dass hier die Bauarbeiter gefordert sind. Der Putz ist bröselig, Kellerfenster sind eingeschlagen worden, die Sockel der Haustreppen wirken alles andere als stabil.

Offiziell wird der Gebäudekomplex als „Übergangsheim“ bezeichnet, die Geflüchteten, die hier ein Dach über dem Kopf finden, sollen nicht dauerhaft in der Unterkunft „Am Hauptschacht 24 – 28“ leben. „Die Unterkunft hat mehr als 35 Plätze“, erläuterte Bürgermeister Christoph Nicodemus. Nichtsdestotrotz plant die Stadt Overath, das Gebäudeensemble zu sanieren. Dass dies erforderlich sei, erklärte Nicodemus auf Anfrage, sei seit mehreren Jahren bekannt, doch aufgrund der aktuellen Haushaltssituation habe man diese Sanierungspläne bislang nicht umsetzen können. Es standen schlicht keine Mittel für eine Sanierung zur Verfügung.

Overath: Mittel stehen nur bis Silvester zur Verfügung

Nun gibt es eine Perspektive für den Beginn von Sanierungsmaßnahmen an den Gebäuden des Übergangsheims, doch jetzt ist es brandeilig: Bereits am 12. April dieses Jahres wurden der Stadt Overath Landesmittel für die Unterhaltung und Herrichtung von Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete bewilligt, eine Summe von 647 712 Euro. Doch am 31. Dezember ist Schluss, die Mittel sind nur für Kosten gewährt worden, die im Zeitraum vom 24. Februar 2022 bis zum 31. Dezember 2023 entstanden sind. Die Stadt Overath muss also nun schnellstens Geld für Sanierungsmaßnahmen ausgeben, sonst verfallen die zugesagten Mittel.

Für die Sitzung des Stadtrates am heutigen Mittwoch, 25. Oktober, hat die Stadtverwaltung daher eine entsprechende Vorlage erstellt und mit einem Beschlussvorschlag versehen: Der Rat stimme den Sanierungsmaßnahmen „Am Hauptschacht 24 -28“ zu und beauftrage das städtische Immobilienmanagement, die Einzelmaßnahmen sowie die entsprechenden Vergaben durchzuführen.

Dies allerdings unter dem Vorbehalt, dass das Rechnungsprüfungsamt zustimmt. Vorgesehen sind für das Übergangsheim oben am Lüderich eine Heizungsmodernisierung, die mit etwa 40 000 Euro zu Buche schlägt, die Sanierung der Dachflächen, was inklusive der Planungsleistungen etwa 327 000 Euro kosten soll, und die Verbesserung der Situation in den Sanitärbereichen des Gebäudekomplexes mit seinen drei Eingängen.

„Die Finanzierung der Maßnahme ist nur dann gesichert, wenn die Fristen des Zuwendungsbescheides eingehalten werden
Beigeordneter Thorsten Steinwartz

Für die Bäder und Toiletten schätzt die Stadtverwaltung Overath die Kosten auf etwa 30 000 Euro. Nun steht und fällt alles mit der Geschwindigkeit, mit der die Maßnahmen der Teilsanierung an Baufirmen vergeben werden.

Wie Beigeordneter Thorsten Steinwartz in der Beratungsvorlage für die Ratssitzung schreibt: „Die Finanzierung der Maßnahme ist nur dann gesichert, wenn die Fristen des Zuwendungsbescheides eingehalten werden. Eine Vergabe soll nur dann erfolgen, wenn die Einhaltung der Fristen gewährleistet ist.“ Es eilt also — Silvester ist schon bald.

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