Staus und VerkehrschaosBaustellenampel an A4-Brücke in Overath wird nachgebessert

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An der A4-Auffahrt Untereschbach ist eine Baustellenampelanlage aufgebaut.

Durch eine Veränderung der Baustellenampelschaltung sollen Staus an der Baustelle rund um die gesperrte A4-Unterführung Untereschbach verringert werden.

Seit der Sperrung der Unterführung in Untereschbach staut es sich durch die Baustellenampel in mehrere Richtungen. Das soll sich nun ändern.

Nachdem sich der Verkehr seit Einrichtung der Baustellenampel an mehreren Kreuzungen rund um die seit vorigen Mittwoch gesperrte A4-Unterführung in Untereschbach immer noch weit zurückstaut, will die Autobahn GmbH nun doch nochmal nachbessern.

Autos und Lkw stauen sich auf der Landstraße im Sülztal in Richtung Immekeppel.

Die langen Staus Richtung Immekeppel vor der A4-Auffahrt Untereschbach sollen durch eine neuen Ampelschaltung an der A4-Auffahrt in Untereschbach vermieden werden.

„Ihre Beobachtung bezüglich des Rückstaus und des zu geringen Durchlaufs aus Immekeppel kommend auf die A4 ist zutreffend“, schreibt ein Sprecher der Autobahn GmbH auf die bereits vergangene Woche gestellte Frage. Die Anlage werde „24/7 online überwacht“ und der Verkehrssicherer habe in den vergangenen Tagen „zudem die Online-Daten mit den tatsächlichen Daten vor Ort abgeglichen“.

In dem beschriebenen Ast besteht Optimierungsbedarf.
Autobahn GmbH zum Rückstau in Richtung Immekeppel/Lindlar

Dadurch sei eine „belastbare Datenlage“ entstanden, die über das Wochenende ausgewertet worden sei, so der Autobahn-GmbH-Sprecher. Ergebnis: „Demnach besteht in dem beschriebenen Ast Optimierungsbedarf.“ Dieser soll nun durch einen weiteren Detektor, der die Staulänge erfasst, erreicht werden.

„Im Hintergrund laufen bereits die digitalen Testläufe“, so der Sprecher am Montag. Die Umschaltung des verbesserten Programms soll laut Autobahn GmbH am Mittwoch nach dem abendlichen Berufsverkehr erfolgen.

Warnbaken und ein Durchfahrt-verboten-Schild sperren die A4-Unterführung der Landstraße 136 in Overath-Untereschbach.

Wegen der Vollsperrung der maroden A4-Unterführung sind voraussichtlich erst einmal bis 22. Juli Umleitungen nötig.

Die Rückstaus auf die Autobahn, die mehrere Leser gemeldet hatten, kann die Autobahn GmbH nach eigenen Angaben nur „in sehr kurzen Momenten bestätigen“, wobei es auch in diesen Momenten maximal zwei Grünphasen zum Passieren des Kreuzungsbereichs benötigt habe, so der Sprecher der Autobahn GmbH. In diesen Zeiten hätten die tatsächlichen Zahlen der Verkehrsteilnehmer die Prognosen um 60 bis 70 Prozent überschritten, erklärt der Sprecher die Rückstaus, die eigentlich hatten komplett vermieden werden sollen.

Auch Rückstaus an der Kreuzung in Untereschbach sollen reduziert werden

„Die Autobahnabfahrten haben weiterhin höchste Priorität und stehen daher unter besonderer Beobachtung“, versichert die Autobahn GmbH in einer schriftlichen Stellungnahme auf die von der Redaktion in der vergangenen Woche gestellten Fragen. Fazit der Autobahn GmbH: „Selbst unter der genannten gravierenden Mehrbelastung ist es zu keiner Verkehrsgefährdung gekommen. “

Auch dass Autofahrer von Rückstaus aus Richtung Hoffnungsthal vor der Landstraßenkreuzung in Untereschbach berichteten, kann die Autobahn GmbH unterdessen nachvollziehen: „Auch diesen Ast hat der Verkehrssicherer im Blick und arbeitet an einer Verbesserung“, heißt es in der Antwort von dieser Woche. „Aller Voraussicht nach wird diese Situation ebenfalls mit der Umstellung am Mittwochabend verbessert.“

Zehn Ampelphasen  Wartezeit vor der Kreuzung will Autobahn GmbH nicht bestätigen

Allerdings entspreche die „Sachlage, dass ein Verkehrsteilnehmer bis zu zehn Ampelphasen benötigt, um die Kreuzung zu passieren“, wie dies CDU-Kreistagsfraktionschef Uwe Pakendorf der Redaktion von Donnerstagabend berichtet hatte, „nicht unserer Datenlage“, schreibt die Autobahn GmbH.

Verkehrsschilder weisen auf die zur Sackgasse gewordene L 136 in Bensberg hin.

Keine gelben Umleitungsschilder für Fahrzeuge, die wie Mofas nicht der Umleitung über die Autobahn folgen dürfen, gibt es in Bensberg.

Warum die gelbe Umleitung für Kraftfahrzeuge, die nicht über die Autobahn fahren dürfen, zwar von Untereschbach nach Bensberg, nicht aber von der Auffahrt Bensberg nach Untereschbach ausgeschildert ist, erklärt die Autobahn GmbH so: Auf Wunsch der Stadt Bergisch Gladbach sei auf die Ausschilderung von Bensberg in Richtung Untereschbach „verzichtet“ worden.

Es erfolgte eine Abwägung zwischen der Gefahr, dass die Umleitung von Verkehrsteilnehmern missverstanden wird und es damit zu deutlich höherem Verkehrsaufkommen in den Ortslagen Herweg, Löhe und Ehrenfeld kommen könnte.
Autobahn GmbH zu fehlenden gelben Umleitungsschilder von Bensberg in Richtung Untereschbach

Hintergrund dieser Entscheidung war laut Autobahn GmbH: „Es erfolgte eine Abwägung zwischen der Gefahr, dass die Umleitung von Verkehrsteilnehmern missverstanden wird und es damit zu deutlich höherem Verkehrsaufkommen in den Ortslagen Herweg, Löhe und Ehrenfeld kommen könnte.“ Bei den Fahrern von Fahrzeugen, die nicht der mit rotem Punkt ausgeschilderten Umleitung über die A4 folgen dürfen, weil sie wie Mofas, Traktoren oder Pferdegespanne grundsätzlich nicht die Autobahn befahren dürfen, wird laut Autobahn GmbH „davon ausgegangen, dass diese die Umleitung über Herweg, Löhe und Ehrenfeld kennen und nutzen“.


Probleme bei Baustelle auf der A4

Nicht nur die Baustelle aufgrund der derzeit gesperrten A4-Unterführung der maroden Autobahnbrücke in Untereschbach macht insbesondere Autofahrern zu schaffen, sondern auch die weiterhin bestehende Baustelle auf der A4 zwischen der Anschlussstelle Bensberg (früher: Moitzfeld) und Köln.

So hatte sich ein Leser mit der Frage an die Redaktion gewendet, warum an der A4-Ausfahrt Refrath die rechte Fahrspur auf der Brücke über die A4 und in der Folge auch die rechte Abbiegespur der Ausfahrt Refrath gesperrt sei, obwohl „kein ersichtlicher Grund“ dafür bestehe? Der Leser hatte Rückstaus beobachtet, die teilweise bis auf die Autobahn zurücreichten.

Die Autobahn GmbH kann nach eigenen Angaben trotzdem nicht von der Sperrung abrücken: „Die Sperrung der rechten Fahrspur ist notwendig, um die vorschriftsmäßigen Sicherheitsabstände von der Arbeitsstelle zum fließenden Verkehr einzuhalten“, schreibt sie diese Woche in einer Stellungnahme. „Diese Abstände basieren auf den Arbeitsschutzbestimmungen der Berufsgenossenschaft.“ (wg)

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