Abflugroute über KönigsforstInitiativen aus Köln und Rösrath streiten um Fluglärm

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DPA_Flugzeug über Haus

Symbolbild

Rösrath – Was bewirken die neuen Vorgaben für die Abflugroute über dem Königsforst? Seit Ende Februar gelten die Änderungen, die Flugzeuge auf eine genau fixierte Route festlegen sollen. Damit sollte der Zustand wiederhergestellt werden, der vor dem Sommer 2019 galt – die Fluglärminitiativen in Rösrath erhofften sich deutlich weniger Lärm für Kleineichen, Forsbach und andere Stadtteile, die seit Mitte 2019 stärker belastet sind.

Doch über die Auswirkungen der Ende Februar vorgenommenen Korrektur ist nun ein Streit ausgebrochen: Fluglärmgegner auf beiden Seiten des Königsforsts, in Köln und Rösrath, stellen die Situation sehr unterschiedlich dar. Ausgangspunkt der Debatte war das Auftreten des Rösrather Vertreters in der Fluglärmkommission, Friedhelm Weiß (Grüne), der weiter starke Abweichungen von der angestrebten Flugroute feststellte und eine rasche Korrektur der Korrektur forderte.

Vorwürfe, einseitig Interessen zu vertreten

Darauf reagierte Wolfgang Hoffmann von der Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn, der deutliche Fortschritte durch die Korrektur von Ende Februar feststellt: „Es hat sich was getan. Nur ein einziger Flugzeugtyp fällt heraus.“ Das sei der Airbus A 319, dieser werde durch die neuen Vorgaben nicht auf die angestrebte Route geleitet. Hoffmann lässt erkennen, dass er befürchtet, die von Rösrather Seite geforderte erneute Korrektur werde zu einer Mehrbelastung in Köln-Rath führen. Umgekehrt sehen Rösrather Gesprächspartner in Hoffmann einen Interessenvertreter für Rath-Heumar.

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So widerspricht der Rösrather Weiß entschieden der Aussage Hoffmanns, es habe ab Ende Februar große Fortschritte gegeben. Weiß stellt nur „Veränderungen minimaler Art“ fest, der vor Mitte 2019 bestehende Zustand sei „noch längst nicht wiederhergestellt“. Klar ablehnend zu Hoffmanns Darstellung äußert sich Bernhard Meiners von der Kleineichener Interessengemeinschaft Fluglärmschutz. Hoffmanns Aussagen seien „interessengeleitet“, er setze sich einseitig für Köln-Rath ein: „Er missbraucht seine Rolle.“

Zu den Auswirkungen der Korrektur von Ende Februar erklärt er, der Flughafen betrachte sie anhand einer „neu definierten Mitte“ zwischen Rösrath und Köln-Rath, diese „Mitte“ liege „400 Meter näher an Rösrath“ als bisher. Mit einer derart veränderten Perspektive ließen sich tatsächlich Fortschritte feststellen – aber nicht für Rösrath. „Es ist ein richtiger Skandal, was da passiert“, so Meiners. Dabei zeigen sich Hoffmann und die Rösrather Vertreter interessiert, sich an einen Tisch zu setzen und sich über die unterschiedlichen Sichtweisen zu verständigen.

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