In einer Unterschriftenliste fordern mehr als 40 Anwohner, die versuchsweise eingeführte Hol- und Bringzone am Ginsterweg wieder abzuschaffen.
Gefahr für KinderRösrather Initiative fordert Schulstraße für Schulzentrum Sandweg

Der Ginsterweg in Rösrath ist eigentlich eine ruhige Straße, nur nicht vor Schulbeginn und nach Unterrichtsende.
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Auf Gefahren für Schulkinder, die durch die versuchsweise eingeführte Hol- und Bringzone am Ginsterweg entstanden sind, weist eine Anwohnerinitiative hin. Über 40 Betroffene aus der Nachbarschaft haben sich an einer Unterschriftenaktion beteiligt und an die Stadt Rösrath gewandt.
Sie fordern, die Hol- und Bringzone, die für „Elterntaxis“ auf dem Weg zum Schulzentrum Sandweg eingerichtet ist, wieder abzuschaffen und durch eine Schulstraße zu ersetzen: In der Schulstraße solle es nur „minimalen“ Autoverkehr geben – nur Anwohnerverkehr. Dadurch sollten Schulkinder sicher durch die Straße zur Schule gehen können, ohne sich zwischen den zahlreichen Elterntaxis hindurchschlängeln zu müssen.
Viel Verkehr vor Schulbeginn und nach Unterrichtsschluss
Anwohnerin Martina Kniedler, die für die Nachbarschaft an die Stadt geschrieben hat, erklärt die Situation am Ginsterweg, einer sehr engen Einbahnstraße. Normalerweise sei dort so gut wie kein Verkehr, es seien vielleicht zwei Autos pro Stunde unterwegs – in den „Stoßzeiten“ vor Schulbeginn und nach Schulschluss seien es nun aber vielleicht 80 Autos. „Es ist gefährlich“, sagt Kniedler über die Situation der Kinder, die zu Fuß über den Ginsterweg zum Schulzentrum kommen.
Zwischen der Situation um 8 Uhr (zum Schulbeginn) und um 9 Uhr oder 10 Uhr gebe es einen „Riesenunterschied“. Abgesehen von dem großen Andrang zu den „Stoßzeiten“ weisen die Betroffenen aus der Nachbarschaft auch darauf hin, dass durch das absolute Halteverbot am Ginsterweg die Autos ohne Hindernis unterwegs sind – das führe zu überhöhten Geschwindigkeiten.
Halteverbotsschilder würden oft missachtet
Für die zu Fuß gehenden Kinder werde der Schulweg damit noch unsicherer. Die Halteverbotsschilder würden aber auch missachtet, wenn es keine Kontrollen gebe. Im Bereich der Hol- und Bringzone, wo ein eingeschränktes Halteverbot gelte, seien „Elterntaxis“ trotzdem oft zehn oder gar 20 Minuten anzutreffen. Die kritisierten Zustände gibt es nur an Schultagen zu den festgelegten Zeiten zwischen 6.45 und 8.15 Uhr sowie zwischen 11.30 und 15.30 Uhr.
Die von der Nachbarschaft vorgeschlagene Alternative einer Schulstraße, in der nur Anwohnerverkehr zulässig sein soll, beinhaltet auch, dass es für Anwohner keine Parkverbote geben soll, parkende Fahrzeuge würden das Fahren von einzelnen (Anwohner-) Autos verlangsamen. Durch die Hol- und Bringzone seien zusätzliche „Elterntaxis“ angelockt worden – das ist für Anwohnerin Kniedler klar.
Politik befürchtet Verlagerung des Problems durch Schulstraße
Würde eine Schulstraße entsprechend dem Vorschlag der Anwohnerinitiative eingerichtet, würde das den Andrang der „Elterntaxis“ sehr wahrscheinlich auf andere Straßen rund um das Schulzentrum Sandweg verlagern. Damit würde sich dort die Situation sicher verschlechtern.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Stadtratsfraktion ZLR dafür eingesetzt, den Schulwegplan der Stadt aus dem Jahr 2017 durch ein Verkehrsingenieurbüro „weiterentwickeln“ zu lassen.