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Flughafen Köln/BonnRösrather Vertreter der Fluglärmkommission zieht ernüchterndes Fazit

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Ein Flugzeug fliegt an der untergehenden Sonne vorbei.

Die gewünschte Abflugroute über dem Königsforst wird nicht eingehalten.

Laut Friedhelm Weiß (Grüne)  gab es von 2020 bis 2025  keine ausreichenden Fortschritte bei der Abflugroute über dem Königsforst.

Auf die Arbeit in der Fluglärmkommission des Flughafens Köln/Bonn in den letzten fünf Jahren hat der Rösrather Vertreter Friedhelm Weiß (Grüne) bei der letzten Sitzung des amtierenden Stadtrats zurückgeblickt. Seine Bilanz der Jahre von 2020 bis 2025 ist ernüchternd.

Die Corona-Pandemie habe die Lärmbelastung durch Passagierflug, insbesondere auch nachts, sehr stark verringert, am Frachtflug habe sich in Pandemiezeiten kaum etwas verändert, stellte Weiß in seinem Rückblick fest. Eine dauerhaft geringere Lärmbelastung habe sich aber nicht ergeben.

Eine angemessene Bürgerbeteiligung zu Nachtflügen ist nicht erfolgt

Keine ausreichenden Fortschritte sieht Weiß bei der Einhaltung der gewünschten Abflugroute über dem Königsforst. Das neu eingeführte technische Verfahren, das zu einem Einhalten der „Ideallinie“ beitragen sollte, habe nicht das gewünschte Ergebnis erzielt, kritisiert er. Die bis Juni 2019 geltenden Vorgaben, die nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) aufgrund internationaler Normen außer Kraft gesetzt wurden, sind damit auch nach sechs Jahren nicht durch ein gleichwertiges Verfahren ersetzt. Hauptproblem sind laut Weiß bestimmte Flugzeugtypen, die sich nach seinen Aussagen „hartnäckig“ weigern, die Königsforstroute zu fliegen.

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Ebenfalls bisher nicht erfolgt ist die gewünschte „faire und angemessene“ Bürgerbeteiligung zu einer Nachtflugregelung ab 2030. Sie müsse also in der kommenden Wahlperiode stattfinden. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, stellte Weiß mit Blick auf eine Verbesserung der Fluglärmbelastung in Rösrath fest. Der bisherige Einsatz dafür habe aber wenig gebracht. „Die Erfolge, die Sie ernten können, sind ausgesprochen marginal“, sagte Weiß zu seiner Arbeit in der Fluglärmkommission.

Auch CDU-Fraktionschef Marc Schönberger zieht kritische Bilanz

CDU-Fraktionschef Marc Schönberger dankte Weiß, der für den neuen Stadtrat nicht mehr kandidiert, für sein Engagement in der Fluglärmkommission. Mit Blick auf die Verantwortlichen von Flughafen und DFS zog der CDU-Politiker aber eine vernichtende Bilanz: Die Abschaffung der bis Juni 2019 geltenden Vorgaben zur Königsforstroute sei nicht wirklich begründet, sondern eine „bodenlose Frechheit“, die „bewusst“ zulasten der Fluglärm-Betroffenen in Rösrath und zugunsten von Rath-Heumar gehe.

Angesichts der „hochkomplexen“ Materie empfahl Schönberger,   in der nächsten Wahlperiode einen überparteilichen Rösrather Vertreter in die Fluglärmkommission zu entsenden. Auswahlkriterium solle „höchste Fachkompetenz“ und eine kritische Haltung gegenüber den Verantwortlichen von Flughafen und DFS sein.