17 fehlen im RathausBedburger hat die Namen früherer Bürgermeister zusammengetragen

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Eine Tafel im Rathaus Kaster zeigt die Bürgermeister der Stadt Bedburg nach dem Krieg.

Eine Tafel im Rathaus Kaster zeigt die Bürgermeister der Stadt Bedburg nach dem Krieg.

Bedburg – Sie tragen Namen wie Konrad Stassen oder Christian Panzer, Josef Weckopp oder Peter Reif, Martin Flücken oder Peter Müller, Karl Gatzen oder Albert Schlangen. Namen, die heutigen Bedburgern kaum mehr etwas sagen. Und doch waren sie bedeutsam für die Geschichte der Schlossstadt: Denn ihnen allen ist gemein, dass sie nach dem Zweiten Weltkrieg Bürgermeister in einer der Gemeinden waren, die heute die Stadt Bedburg bilden.

Zusammengetragen hat all diese Namen der Kasterer Hubert Wassenberg. „In der Stadt sind nur die Bürgermeister noch gegenwärtig, die die Stadt seit der kommunalen Neugliederung im Jahr 1975 repräsentiert haben“, begründet der Rentner seine Recherche.

Nur Bilder der Bürgermeister aus der Zeit nach dem Krieg im Rathaus 

In jenem Jahr wurden die Ämter und Gemeinden Königshoven, Pütz, Morken-Harff, Epprath und Lipp sowie die Stadt Kaster mit all ihren Ortsteilen (wie Kirdorf, Blerichen oder Kirch-/Grottenherten und Kirch-/Kleintroisdorf) der Stadt Bedburg zugeschlagen.

Hubert Wassenberg hat über die Bürgermeister geforscht.

Hubert Wassenberg hat über die Bürgermeister geforscht.

„Auch all diese Bürgermeister haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass Bedburg das ist, was es heute ist“, sagt Wassenberg. Im Rathaus jedoch würden lediglich die Bilder jener Bürgermeister hängen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Stadt Bedburg im Amt waren: Martin Walczak (1945-1946), Günther Baum (1946-1946), Willy Neunzig (1946-1948), Arnold Freund (1948-1956), Karl-Friedrich Schild (1956-1961 und 1969-1975), Leo Noppeney (1961-1969), Willi Kaiser (1975-1987), Hans Schmitz (1987-1994), Willy Harren (1994-2004), Gunnar Koerdt (2004-2014) und der amtierende Bürgermeister Sascha Solbach. Nicht aber die aus den umliegenden Ämtern und Gemeinden.

Stadt Bedburg: „Das ist eine richtig gute Anregung“

Hubert Wassenberg hat nun angeregt, die Darstellung im Rathaus um die 17 Namen zu erweitern, die er in mühevoller Kleinarbeit zusammengetragen hat, etwa durch Befragung von Heimatforschern, alten Lokalpolitikern oder von Nachfahren der jeweiligen Bürgermeister. Gesammelt habe er jedoch lediglich die Namen, „ich habe nicht auf Wertigkeiten, Leistungen oder Fehlleistungen geachtet“, stellt der 72-jährige Wassenberg klar.

Ausnahmslos alle ehemaligen Bürgermeister haben ehrenamtlich gearbeitet. „Albert Schlangen etwa war auch Landrat ausschließlich im Ehrenamt“, sagt Wassenberg.

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Im Bedburger Rathaus rennt Hubert Wassenberg mit seinen Erkenntnissen und seinem Wunsch nach einer Würdigung der Gemeindebürgermeister offene Türen ein. „Das ist eine richtig gute Anregung“, sagt die Sprecherin der Stadtverwaltung, Gabriela Leibl. Wassenbergs Unterlagen seien bereits an den Archivar weitergeleitet worden, der die Daten prüfe und nach Fotos der Bürgermeister suche. Sollte keine Bilder im Archiv der Stadtverwaltung zu finden sein, sollen die Nachfahren befragt werden, um so an Fotos zu gelangen. „Dann machen wir gern ein Gesamtporträt daraus, damit es zu dem anderen Bild im Rathaus passt“, versicherte Gabriela Leibl.

Ganz vergessen sind die Bürgermeister der Ämter und Gemeinden oftmals jedoch nicht. Nach Martin Flücken, Albert Schlangen, Karl Gatzen und auch manch anderem etwa sind Straßen in der Stadt Bedburg benannt.

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