Schutz der Anlagen im FokusInnenministerin Nancy Faeser besucht Bedburger Windpark

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Bundesinnenministerin Nancy Faeser spricht vor Windrädern bei einem Pressetermin in Mikrophone. Hinter ihr stehen Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach und zwei Frauen von RWE.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (vorn) besucht den Windpark Königshoven und tauscht sich mit Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach sowie Katja van Doren und Katja Wünschel von RWE (im Hintergrund, von links) aus.

Faeser betonte die Wichtigkeit von Sicherheitskonzepten an Energieanlagen – sowohl gegen physische, als auch gegen Cyberangriffe.

Stippvisite im Windpark: Bundesinnenministerin Nancy Faeser besichtigte am Donnerstagnachmittag die 21 Windräder auf der Königshovener Höhe. Bei dem Besuch ging es aber weniger um Strukturwandel oder regenerative Energien, auch nicht um die Zusammenarbeit von RWE und Stadt Bedburg als gemeinsamen Betreibern des Windparks.

Faesers Augenmerk lag vielmehr auf dem Schutz der Anlagen. „Der Schutz kritischer Infrastrukturen wird immer wichtiger“, sagte die Ministerin. Das hätten die Krisen der vergangenen Jahre gezeigt, von der Flutkatastrophe bis zum Krieg in der Ukraine. Kritische Infrastrukturen — darunter fallen etwa Energieanlagen, Trinkwasserleitungen oder Verkehrssysteme. Das Innenministerium ist derzeit dabei, ein Gesetz zum Schutz solcher Anlagen auf den Weg zu bringen.

Die Stromversorgung ist für alle entscheidend
Nancy Faeser, Bundesinnenministerin

Sie sei froh, in Bedburg ein Beispiel aus der Praxis erleben zu dürfen, sagte Faeser. „Ich bin dankbar für die Hinweise, die wir berücksichtigen werden.“ Um was es dabei ging, ließ sich die Ministerin nicht im Detail entlocken. Nur so viel: „Für mich ist interessant zu sehen, was der Konzern RWE bereits zum Schutz seiner Anlagen macht — und wie kompatibel das mit unseren Vorgaben sein wird.“

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Bei den Kontrollen dieser Vorgaben dürfe es nicht sein, dass man sich gegenseitig in die Quere komme. Energieanlagen seien besonders schutzwürdig. „Die Stromversorgung ist für alle entscheidend“, sagte Faeser. Wie real die Gefahr ist, zeigt ein Beispiel aus dem Tagebau Garzweiler: Unbekannte hatten dort im März einen 45 Meter hohen Strommast angesägt.

Solbach: Müssen überlegen, wie wir anlagen vor Dritten schützen

„Da ist unser Sicherheitskonzept aufgegangen“, sagt RWE-Vorstandsmitglied Katja van Doren. „Wir waren schnell vor Ort, die Reparatur fand innerhalb weniger Tage statt, und die Versorgungssicherheit war nie gefährdet.“ Vor dem Besuch im Windpark hatten sich Faeser, Bürgermeister Sascha Solbach, Katja van Doren und sowie Katja Wünschel von RWE Renewables ausgetauscht.

„Bedburg ist seit über 100 Jahren Energiestadt, aber seit wir den Windpark gemeinsam mit RWE betreiben, sind wir in einer neuen Rolle“, sagte Solbach. „Wir sind selbst kritische Infrastruktur geworden. Und daher müssen wir auch überlegen, wie wir unsere Anlagen vor dem Zugriff Dritter schützen.“

„Wir nehmen unsere Verantwortung für die Energieversorgung und die Sicherheit unserer Anlagen sehr ernst“, sagte van Doren und betonte gleichzeitig: „Wir haben viel Erfahrung im Schutz unserer Anlagen.“ Beim Schutz der Windräder geht es laut Katja Wünschel, Vorstand von RWE Renewables Europa und Australien, nicht nur um physische Angriffe gegen die in der Landschaft stehenden Anlagen. Vielmehr müssten die Anlagen auch gegen Cyberangriffe geschützt sein.

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