Innenminister Herbert Reul und Landrat Frank Rock überreichten Michael Mertens die Ruhestandsurkunde.
GdP-Vorsitzender Mecky MertensKapitän der großen Polizeigewerkschaft verlässt das Schiff

Die Ruhestandsurkunde überreichten NRW-Innenminister Herbert Reul (l.) und Landrat Frank Rock (r.) dem scheidenden GdP-Landesvorsitzenden Michael Mertens.
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Zum 1. August wird Michael Mertens nach 49 Jahren den Polizeidienst quittieren und seine Ämter als Landesvorsitzender und stellvertretender Bundesvorsitzender der Polizeigewerkschaft GdP niederlegen. Zur Feierstunde im Kreishaus begrüßte der Vorsitzende der Kreisgewerkschaft, Thomas Stotzem, neben Innenminister Herbert Reul und Landrat Frank, den Direktor des Landeskriminalamtes (LKA) Rock die Staatssekretärin im Innenministerium Dr. Daniela Lesmeister, Ingo Wünsch, den Polizeiabteilungsleiter im Innenministerium Gerrit Weber sowie Elli Mertens, die Ehefrau des scheidenden Landesvorsitzenden, mit Familie.
„Der Kapitän einer großen Gewerkschaft verlässt das Schiff“, sagte Herbert Reul, damit gehe einer, „der sich auf Polizei und Politik verstand“, einer der für „Kontroversen und Reibungskultur“ bekannt sei, er habe gekämpft und diskutiert: „Einfach waren Sie nicht.“
Wach- und Wechseldienst auf der Wache in Frechen
Als 16-Jähriger habe Michael Mertens die Ausbildung begonnen. 1983 sei er in den Wach- und Wechseldienst in der Polizeiwache Frechen gekommen und 1984 in die GdP eingetreten. Nach dem Aufstieg in den gehobenen Dienst war er lange als Dienstgruppenleiter der Polizeiwache Kerpen tätig. Dank und Anerkennung sprach Reul dem scheidenden Mertens aus: „Ihr Engagement wird weiter Wirkung haben.“
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Der langjährige Wegbegleiter und Kollege Uwe Hacking erinnerte an die Anfangszeit Mertens als Polizeivollzugsbeamter, als Mertens noch als Pizzabote verkleidet einen Einbrecher festgenommen habe. Gemeinsam mit dem ehemaligen GdP-Personalratsvorsitzenden Wolfram Goebels erinnerte er an den ersten medienwirksamen Auftritt Mertens: mitten im Sommer sei er als Weihnachtsmann verkleidet bei einer GdP-Demo auf den Rheinwiesen vor dem Düsseldorfer Landtag aufgetaucht, mit einem Plakat: „Wer dieser Landesregierung noch glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann!“

Mit anhaltendem Applaus verabschiedeten die Gäste Michael „Mecky“ Mertens.
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Goebels erinnerte sich an weitere Protestaktionen, in denen es um den Mangel an Polizeikräften gegangen sei, um Abwendung von Arbeitszeitverlängerung und Personalreduzierung. Er würdigte ihn auch als Gründer der legendären GdP-Skitour nach Ramsau oder federführend für das Polizeifest der Gewerkschaft im Rhein-Erft-Kreis.
Der stellvertretende Landesvorsitzende Markus Robert erinnerte an die letzten sieben Jahre des „Gesicht und der Stimme des GdP Nordrhein-Westfalen“: „Du warst unser Sprachrohr in die Politik und die Gesellschaft hinein.“ Und das mit Live-Auftritten in den Medien zu Themen wie Räumung in Lützerath und im Hambacher Forst.
Im Ruhestand der Familie Zeit zurückgeben
Patrick Schlüter, der Mertens Nachfolge antreten möchte, meldete sich zu Wort, er werde alles daran setzen, die Arbeit seines Vorgängers mit dem gleichen Einsatz und der Leidenschaft fortzuführen.
Im Ruhestand werde er der Familie „Zeit zurückgeben“, zumal er mit der Geburt seines Enkelkindes Nola dank der Tochter Karolin kürzlich Opa geworden sei, sagte Michael Mertens. An Herausforderungen werde es ihm auch zukünftig nicht fehlen.