Auch auf Kreisebene wollen die Grünen das Thema aufgreifen. Angsträume in Bergheim sollen beseitigt werden.
Nach ÜbergriffenBergheimer Grüne legen Maßnahmenpaket gegen Gewalt vor

Astrid Dahmen (l.), Vorsitzende der Bergheimer Grünen, und Peter Hirseler, Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat, fordern Maßnahmen gegen Gewalt in Bergheim.
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Nach gewalttätigen Übergriffen auf Personal der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) in Bergheim haben die Grünen in der Kreisstadt nun ein Maßnahmenpaket vorgelegt. Auch auf Kreisebene will die Partei das Thema auf die Tagesordnung bringen. „Die Kriminalstatistik in Bergheim mag rückläufig sein – aber zwei schwere Übergriffe im ÖPNV innerhalb weniger Wochen sind ein Warnsignal“, sagt Ratsfraktionsvorsitzender Peter Hirseler. Gewalt, soziale Spaltung, der Verlust von Respekt – das entstehe nicht über Nacht.
Die Grünen fordern mehr Präsenz durch ein starkes und gut ausgestattetes Ordnungsamt, Gewaltprävention in Schulen, Jugendzentren und Vereinen, ein Vorgehen gegen Personalmangel im Jugendamt, mehr Kommunikation durch die Kommune und einen städtischen Preis für Zivilcourage, „um mutiges Handeln sichtbar zu würdigen“. Zudem sollen Angsträume abgebaut werden.
Bergheim: Mit Stadtplanern und Präsenz gegen Gewalt
„Wir hören es immer wieder: Menschen fühlen sich an bestimmten Orten in Bergheim unwohl oder sogar bedroht“, sagt die Stadtverbandsvorsitzende der Grünen, Astrid Dahmen. „Das Areal rund um den alten Hit-Markt und Jobberath, die Wohnparks, die Aufenthaltsqualität am Busbahnhof Bergheim, der Fußweg von Kenten zum Bahnhof, die Leerstände an der Graf-Otto-Straße in Quadrath, Haltestellen in Auenheim und Kenten an der B 477, wilde Müllstellen an Parkplätzen wie in Ahe – das alles sind reale Angsträume.“ Da müsse man mit Stadtplanung, Gestaltung und sozialer Präsenz ran.
Ein 25 Jahre alter Familienvater soll vor einer Woche nach einem Streit ums Ticket auf einen Busfahrer eingeschlagen haben. Der 58-Jährige erlitt Verletzungen an Kopf, Hals und Oberkörper sowie im Gesicht. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Auch ein elfjähriger Junge, der in der Nähe stand, wurde verletzt. Zahlreiche Kinder und Jugendliche im Bus wurden Zeugen der Gewalttat.
Ende April war ein Fahrkarten-Kontrolleur (36) abends von drei Unbekannten an der Bushaltestelle „Bergheim Rathaus“ schwer verletzt worden. Sie hatten auf ihn eingeschlagen und -gestochen. Er erlitt Stich- und Schnittverletzungen am Oberkörper sowie am Bein. Bis zu seiner Genesung wird er bis auf Weiteres im Innendienst der Sicherheitsfirma eingesetzt, die im Auftrag der REVG tätig ist.