Infoveranstaltung im MedioBergheimer Bürger sollen sich zur Windkraft äußern

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Ein Warnschild steht am Waldsaum neben einem Acker, im Hintergrund erheben sich drei Windräder.

Auf der Wiedenfelder Höhe sollen drei weitere Windräder entstehen. Die Stadt Bergheim informierte über Windkraft in der Kreisstadt.

Die Stadt Bergheim informiert rund um die Windkraft im Stadtgebiet und will von ihren Bürgern wissen, wie sie zu dem Thema stehen.

Rein rechtlich gesehen steht die Stadt Bergheim gut da. Seit 2018 schon weist sie 1,98 Prozent ihres Stadtgebiets als Vorrangzone für Windräder aus – und damit fast exakt den Wert, den die Landesregierung vorschreibt. Darauf ausruhen gilt aber nicht. Denn zum einen machen Kommunen wie der Nachbar Bedburg vor, wie man mit Energie aus Wind richtig gut Geld machen kann, zum anderen will die Stadt Bergheim bis zum Jahr 2025 klimaneutral werden. „Da müssen wir uns damit beschäftigen, wie das geschehen soll“, sagte die Technische Beigeordnete der Stadt, Claudia Schwan-Schmitz, bei einer Informationsveranstaltung im Kleinen Saal des Medio. Und die Windkraft könne dabei eine gewichtige Rolle spielen.

Die Veranstaltung im Medio, zu der etwa 40 Bürgerinnen und Bürger gekommen waren, war die erste von drei Bürgerinformationen, bei denen sich alles um die Windkraft drehen soll. „Wir wollen so transparent wie möglich informieren“, sagte Schwan-Schmitz. Es stünden bereits 14 Windräder auf Bergheimer Stadtgebiet, auf der Wiedenfelder Höhe, wo derzeit vier Anlagen ihre Rotoren in den Wind halten, sollen drei weitere folgen.

Betreiber von Windkraftanlagen könnte freiwillige Entschädigung zahlen

Stefan Reimering-Ventz berichtete für den Betreiber RWE Renewables, wie die Bergheimer Bürger und die Stadt an solch einem Vorhaben beteiligt werden könnten. So könne der Betreiber der noch zu bauenden Anlagen eine Entschädigung in Höhe von 66.000 Euro an die betroffenen Kommunen zahlen, die in einem Umkreis von zweieinhalb Kilometern liegen. Für Bergheim wären das anteilmäßig 88 Prozent, für Bedburg noch zwölf Prozent. „Dabei handelt es sich um eine freiwillige Entschädigung“, berichtete Reimering-Ventz. Das Geld könne sich der Windpark-Betreiber dann wieder vom Netzbetreiber zurückholen – der es sich dann wiederum vom Kunden zurückholt.

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Eine direkte Beteiligung der Bürger sei über sogenannte Bürgersparbriefe mit einer garantierten Verzinsung und einer maximalen Laufzeit von zehn Jahren möglich. „Die Zeichnungsphase beginnt nach Erteilung der Baugenehmigung“, sagte Reimering-Ventz. Und noch eine Variante der Beteiligung sei das Angebot eines attraktiven Bürgerstroms aus den Windkraftanlagen, der etwa von den Stadtwerken Erft verkauft werden könne.

Umfrage unter Tausenden Bürgern

Andreas Abbing, Chef des Marktforschungsinstituts Consulimus, stellte das Vorhaben der Stadtverwaltung vor, die Bergheimer Bürgerinnen und Bürger zu ihrer Einstellung zur Windkraft zu befragen. Dazu sollen ab Oktober rund 14.000 Bergheimerinnen und Bergheimer angeschrieben werden. Geantwortet wird anonym.

Die beiden weiteren Informationsveranstaltungen finden statt am Montag, 4. September, 18.30 Uhr im Bürgertreff Alte Schule in Fliesteden, An der Pfarrkirche 7, sowie am Mittwoch, 6. September, 18.30 Uhr, im Bürgerhaus Quadrath am Graf-Beissel-Platz 1.

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