Tierfreunde Rhein-Erft warnen„Kein Welpenkauf bei Ebay-Kleinanzeigen"

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Bine kam aus Rumänien nach Deutschland.

Bergheim/Rhein-Erft-Kreis – Die Tierfreunde Rhein-Erft warnen vor illegalem Welpenhandel in Pandemie-Zeiten. Zuletzt hatten bereits das Tierheim Bergheim und Tierschützer darauf aufmerksam gemacht, dass dubiose Händler verstärkt Tiere verkauften, die zu jung und nicht geimpft oder entwurmt seien. Viele der angebotenen Tiere seien zudem krank. „In Zeiten der Pandemie boomt der illegale Welpenhandel geradezu“, schreibt dazu die Vorsitzende der Tierfreunde, Renate Könen.

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Jetzt ist Bine bei einer Familie.

Sie vermutet, dass die große Nachfrage der Arbeit im Homeoffice geschuldet ist. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, sich ein Haustier anzuschaffen. Aber: „Seriöse Züchter sind kaum in der Lage, die sprunghaft gestiegene Nachfrage zu decken“, sagt Könen.

Dadurch stiegen Preise und eben der illegale Handel. Die Tierfreundin rät, keine Tiere über Portale wie Ebay-Kleinanzeigen zu kaufen. Auch sollte die geplante Übergabe von Welpen auf einem Parkplatz oder gar an einer Autobahnraststätte aufhorchen lassen, sagt Könen. Sie empfiehlt stattdessen, die umliegenden Tierheime aufzusuchen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort sowie Mitglieder von Tierschutzvereinen und seriöse Züchterinnen und Züchter seien für Beratungen potenzieller Tierhalter die richtige Adresse. Denn mit dem Besitz eines Haustiers übernehme man auch Verantwortung.

Rhein-Erft-Kreis: Zwei Verkäufer gefasst

Einer dieser Fälle, die derzeit häufig vorkämen, ist Bine, ein Maltester-Mischling. Die Hündin sei mit einer Wurfschwester „von zwielichtigen rumänischen Züchtern in Deutschland verscherbelt worden“, berichten die Tierfreunde. Die Hündin war nur wenige Wochen alt, als man sie von ihrer Mutter trennte und sie bei Ebay-Kleinanzeigen teuer als reinrassigen Malterserwelpen anbot – ungeimpft, nicht entwurmt und illegal. Die Tierschutzorganisation Peta kam den Verkäufern jedoch auf die Schliche.

Die Peta-Aktivisten gaben sich als Interessenten aus und vereinbarten ein Treffen mit den Händlern. Zuerst hieß es, die Übergabe sei in Dortmund, dann wurde Erftstadt genannt. Zwischenzeitlich hatten die Tierschützer die Polizei und das Veterinäramt informiert. Auf dem vereinbarten Parkplatz griffen sie ein und fanden Bine und ihre Schwester in einem Wäschekorb. Einer der Verkäufer konnte fliehen, die beiden anderen wurden erwischt.

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Bine und ihre Schwester landeten schließlich im Tierheim Bergheim, wo sie zunächst Klara und Heidi genannt wurden, in der Quarantänestation. Danach ging es für die erst fünf bis sechs Wochen alten Hündinnen zu Tests, Impfungen und Entwurmungen. Den ersten Spaziergang konnten die Hunde Mitte Juni machen. Inzwischen ist der Malteser-Mischling bei einer Familie, die ihm den Namen Bine gegeben hat.

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