Was während der Pandemie begann, um zusammenzukommen, ist eine etablierte Veranstaltung geworden, zu der in diesem Jahr ein namhafter Gast kam.
Kunst vor der HaustürKasalla-Bassist lässt Zuhörer bei einem Auftritt in Brühl staunen
Von Musicalgesang über Holzschnitzereien bis hin zu Kindermode – bei der vierten Ausgabe von „Kunst vor der Haustür“ in Brühl-Schwadorf war am Samstag eine breite Auswahl ortsansässiger Künstler am Werk. An 13 verschiedenen Ständen, die direkt vor der Haustür der engagierten Schwadorfer aufgestellt wurden, konnten die Besucher unter anderem Zeichnungen, Vogel- und Insektenhäuser sowie selbst hergestellte Seifen erstehen.
Begleitet wurde die Veranstaltung über den ganzen Tag hinweg von musikalischen Beiträgen aus verschiedensten Genres, darunter Jazz, Seemannslieder und irische Volksmusik. Eine Überraschung hielt dabei der Auftritt des Chores Aufbruch bereit. Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als beim kölschen Lied „Pirate“ plötzlich Sebastian Wagner, Bassist der bekannten Kölschrock Band Kasalla mit auf der Bühne stand und die Sänger im Bass unterstützte. Der Kasalla-Song war von der Chorleiterin Rebekka Zastrow eigens für das 1995 in Schwadorf gegründete Ensemble arrangiert worden.
Wagner, Bassist der aus dem Karneval bekannten Musikgruppe, wohnt in Brühl und begleitete seine Schwiegereltern zu dem Auftritt, die ebenfalls im Chor Aufbruch singen.
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Blumengestecke und Grußkarten
„Es ist einfach praktisch, die eigens hergestellten Sachen direkt vor der Haustür zu verkaufen“, sagte Karin Dahl-Rohde, die in ihrer Einfahrt einen Tisch mit selbstgebastelten Blumengestecken und Grußkarten hergerichtet hatte. Sie verziert die Karten in Feinarbeit mit kleinen Kunststoffperlen – ein Hobby, das sie erst vor einem Jahr für sich entdeckt hat. Dennoch konnte sie bereits einen große Auswahl an Karten zum Verkauf anbieten.
Monika Antosik, deren Stand gleich gegenüber zu finden war, verkaufte Taschen aus ungewöhnlichen Textilien. „Ich arbeite mit Stoffen wie von vor 100 Jahren“, erklärte die Hobby-Schneiderin. Sie bezieht die Ware aus der Euskirchener Tuchfabrik Müller. Das LVR-Industriemuseum dort hält eine traditionelle Produktion der Stoffe aufrecht.
Auch Organisatorin Elisabeth Schroeder, die das Projekt 2020 ins Leben gerufen hatte, freute sich über den ungemindert großen Andrang sowohl von Anbietern als auch von Besuchern. „Damals war es eine der wenigen Möglichkeiten, trotz Corona die Dorfgemeinschaft aufrechtzuerhalten“, erinnerte sie sich: „Wir sind immer wieder überrascht, was für Talente in den Menschen in unserem Dorf so schlummern.“
Auch bei den Besuchern kommt das Format gut an. „So viele Schwadorfer Geschäfte mussten in den letzten Jahrzehnten schließen – auf diese Weise wird das Dorf ein bisschen wiederbelebt“, meinte Monika Bach, die besonders die große Vielfalt an Kaufangeboten und Musik lobte. Elisabeth Schroeder überlegt indes, die Veranstaltung künftig durch gastronomische Angebote zu ergänzen.