Versorgung in ErftstadtRWE verlegt für mehrere Millionen Euro neue Wasserleitung

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Die Bohrer, die sich unter der Autobahn hindurch arbeiten sollen, liegen schon bereit.

Die Bohrer, die sich unter der Autobahn hindurch arbeiten sollen, liegen schon bereit.

Erftstadt-Dirmerzheim – Tief haben sich die Bagger ins Erdreich gegraben. Die gewaltigen Bohraufsätze liegen bereits parat. Schon in ein paar Tagen werden sich die Arbeiter damit unter der Bundesautobahn 1 hindurch ihren Weg Richtung Wasserwerk bohren.

Seit Ende Juli 2020 baut die RWE Power AG zwischen der Brunnengalerie in Dirmerzheim und dem Dirmerzheimer Wasserwerk im laufenden Betrieb eine rund zwei Kilometer neue Trinkwasserversorgungsleitung. In einem zweiten Bauabschnitt soll auch noch das Wasserwerk in Dirmerzheim ausgebaut werden.

Unternehmenssprecher Olaf Winter sprach von Investitionskosten von mehreren Millionen Euro. Außer dem Bau der neuen Transportleitung von der Brunnengalerie zum Wasserwerk, werde zum Beispiel auch die Aufbereitungstechnik modernisiert und aktuell eine neue Prozessleittechnik aufgebaut.

Das Wasserwerk mit der angeschlossenen Brunnengalerie sichert laut Winter im Bereich Dirmerzheim bereits seit Jahrzehnten die öffentliche Trinkwasserversorgung in der Region. Immerhin sei das Dirmerzheimer Wasserwerk weitgehend in den 1960er und 70er Jahren gebaut worden.

Zwölf Brunnen geplant

„Es ist das größte Trinkwasserwerk der RWE Power“, betont Winter. Aus den zwölf Brunnen der Brunnengalerie werde das Grundwasser aus einer Tiefe von etwa 400 Metern gehoben. „Und es ist gutes Wasser“, so der Unternehmenssprecher. Durch die enorme Tiefe sei das gehobene Wasser nahezu unbeeinflusst von menschlichen Einwirkungen beispielsweise der Landwirtschaft. Dabei ist es nicht nur das Stadtgebiet Erftstadt, das mit dem Trinkwasser aus der Tiefe versorgt werde, sondern auch die Stadt Hürth und die Industriebetriebe auf dem Knapsacker Hügel.

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Und damit auch in Zukunft die Rund-um-die-Uhr-Versorgung unter Einhaltung der hohen gesetzlichen Anforderungen gewährleisten werden kann, sei der Neubau der Trinkwasserversorgungsleitung von der Brunnengalerie zum Wasserwerk nötig gewesen. In der Regel sind es zwei Leitungen, die auch bei Reparaturen im laufenden Betrieb die Versorgung des Wasserwerks mit Rohwasser aus der Brunnengalerie sicherstellen. Schon in den vergangenen Jahren sei eine der beiden Leitungen saniert worden.

„Sobald die neue Leitung voraussichtlich Ende 2020 fertiggestellt ist, stehen für die Sicherung der Wasserversorgung in der Region auch wieder zwei Leitungen zur Verfügung“, erklärt Winter. Das Wasserwerk sei auf bis zu 6000 Kubikmeter Wasser pro Stunde ausgelegt.

Fünf Meter tiefe Gräben an Straße

Zügig schreiten auch jetzt die Arbeiten trotz der enormen Hitze der vergangenen Tage voran. Bevor sich die Arbeiter jedoch unter der Autobahn hindurchbohren, müssen sie mit dem Hauptwasserversorgungsrohr unter der Joistenstraße hindurch kommen. Dazu haben sie auf beiden Seiten der Straße etwa fünf Meter tiefe Gräben ausgehoben. „Hier liegt tief unter der Straße auch noch die Kanalisation, da müssen wir drunter durch“, erklärt ein Arbeiter.

Die Wasserleitung führt, wenn sie fertig ist, allerdings nicht nur unter der Bundesautobahn und der örtlichen Kanalisation hindurch, sie kreuzt auch die Erft und die Landstraße von Gymnich nach Dirmerzheim.

„Je nach Streckenabschnitt verläuft die Wasserleitung deswegen in Tiefen zwischen zwei und sechs Metern“, erklärt Winter. Der laufende Betrieb des Wasserwerks werde durch keine Maßnahmen unterbrochen. Vielmehr werde durch die umfassende Ertüchtigung die Versorgung für Jahrzehnte gesichert.

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