Flächentausch in HürthGesamtschule will eigenen Sportplatz nicht abschreiben

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Noch ist die Fläche ein Acker, die Gesamtschule möchte dort gerne einen Sportplatz haben.

Noch ist die Fläche ein Acker, die Gesamtschule möchte dort gerne einen Sportplatz haben.

Hürth – Ein geplanter Flächentausch im Zusammenhang mit dem Seniorenwohnpark der Caritas in Alstädten/Burbach sorgt für Unruhe an der Gesamtschule. Als Ausgleich für den geplanten Neubau eines Altenheims und von Seniorenwohnungen auf einer 2,5 Hektar großen Ackerfläche an der Ecke Hermülheimer/Efferener Straße soll ein fünf Hektar großes Areal an der Horbeller Straße hinter der Schule zur Grünfläche zurückgestuft werden. Schulleiterin Sabine Sommer befürchtet, dass damit das Aus für einen eigenen Sportplatz besiegelt werden könnte.

Derzeit wird das Gelände an der Schule landwirtschaftlich genutzt. Im Flächennutzungsplan (FNP) ist das Areal noch als Sonderbaufläche für medizinische Einrichtungen ausgewiesen. Doch dafür gibt es keine weiteren Pläne mehr. Nun soll der nördliche Teil der Fläche als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Parkanlage“ ausgewiesen werden und Teil eines Grünzugs vom Grüngürtel bis zum Naherholungsgebiet am Otto-Maigler-See werden.

Hürth: Statt Parkanlage soll Sportplatz in den Flächennutzungsplan

In einer Stellungnahme zur geplanten FNP-Änderung fordert Schulleiterin Sabine Sommer nun, für den Streifen nördlich der Gesamtschule, der an die benachbarten Sportanlagen angrenzt, die Kennzeichnung „Parkanlage“ durch „Sportplatz“ zu ersetzen. „Damit würde uns uns zumindest die Option auf einen eigenen Sportplatz erhalten bleiben“, sagt Sommer.

Derzeit nutzt die Gesamtschule den Sportplatz des benachbarten Albert-Schweitzer-Gymnasiums mit. Beide Schulen können zeitweise auch auf die benachbarten Sportanlagen im Salus-Park ausweichen – ein Entgegenkommen des Platzherrn FC Hürth. „Aktuell funktioniert das ganz gut“, räumt Schulleiterin Sommer ein. „Doch das muss nicht immer so bleiben.“ Sie gibt auch zu bedenken, dass die Schule in der Zwischenzeit auf über 1000 Schülerinnen und Schüler angewachsen sei. Durch ein mögliches Sport-Abitur könne weiterer Bedarf entstehen.

Auch die Hürther Gymnasien sehen Bedarf für weiteren Sportplatz

Bereits im Herbst 2017 hatte die Gesamtschule, damals noch im Aufbau, einen eigenen Sportplatz gefordert. Auch an den beiden Gymnasien sah man den Bedarf für eine zusätzliche Außensportanlage. Die schwarz-grüne Ratsmehrheit lehnte aber im Februar 2019 einen SPD-Antrag, Planungsmittel für den Bau eines Sportplatzes bereitzustellen, aus Kostengründen ab. Die Verwaltung hatte zuvor keine Notwendigkeit für einen weiteren, auf Kosten von 2,4 Millionen Euro veranschlagten Sportplatz gesehen und auf reichlich freie Kapazitäten im Stadion Alt-Hürth verwiesen.

Darin sehen aber beide Schulen keine Alternative. „Alt-Hürth ist nicht machbar, das Stadion liegt viel zu weit weg“, so Sommer. Der Zeitaufwand für Hin- und Rückweg sei zu groß, so dass von der Sportstunde nicht viel übrig bleiben würde. Die Schulleiterin betont: „Wir brauchen einen Sportplatz, der in höchstens zehn Minuten zu Fuß erreichbar ist.“ Die CDU hatte seinerzeit angekündigt, den Bedarf im Jahr 2022 noch einmal zu prüfen.

Hürther Stadtverwaltung sieht kein Problem beim Planungsrecht

Planungsrechtlich sei die Ausweisung der Fläche als Sportplatz kein Problem, sagt Stadtbaudirektor Manfred Siry. Entscheidend bei dem mit der Bezirksregierung abgestimmten Flächentausch sei, dass das Areal künftig kein Bauland mehr sei.

Mit dem Vorschlag, dort eine Parkfläche auszuweisen, habe die Verwaltung auch „nicht das Ziel verfolgt, dort eine Sportanlage zu verhindern“. Die Entscheidung über eine Umwidmung obliege aber dem Stadtrat, so Siry. Sollte das Areal im Flächennutzungsplan entsprechend gekennzeichnet werden, bedeute das aber auch noch nicht, dass der Sportplatz tatsächlich gebaut werde. Auch das entscheide irgendwann der Stadtrat.

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