60. TodestagWolfgang Graf Berghe von Trips war ein echter Sportsmann

Lesezeit 3 Minuten
Wolfgang Graf Berghe von Trips bei der Siegerehrung nach dem Großen Preis von England 1961 in Aintree.

Wolfgang Graf Berghe von Trips bei der Siegerehrung nach dem Großen Preis von England 1961 in Aintree.

Kerpen – „Er war von seiner Art der letzte Ritter und ein fairer Sportsmann. Nach 60 Jahren denkt man immer noch positiv über ihn“, sagt Jörg-Thomas Födisch über den Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips.

Födisch ist stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats der „Gräflich Berghe von Trips’sche Sportstiftung zu Burg Hemmersbach“ und Autor. Die 1975 gegründete Trips-Stiftung bewahrt das Andenken an den weltberühmten Horremer Renngrafen. Nach Auflösung des Villa-Trips-Museums in Horrem 2018 hat die Stiftung sämtliche Exponate in die Ausstellungsstandorte zum Nürburgring, ins Prototyp-Museum Hamburg, auf die Burg Wildenburg in der Eifel und auf Schloss Loersfeld bei Kerpen verlagert. Dort hat sie auch ihr Domizil.

Das ist zum 60. Todestag von Wolfgang Graf Berghe von Trips geplant

Födisch macht nun auf zwei Kapitel aus der Geschichte der Formel 1 aufmerksam. Es geht um den legendären Rennfahrer, dessen Name mit der Formel-1-Saison 1961 verbunden ist. Und es geht um ein Buch über die Grand Prix-Jahre 1961 bis 1965.

Wolfgang Graf Berghe von Trips beim Großen Preis von Deutschland 1961 auf dem Nürburgring.

Wolfgang Graf Berghe von Trips beim Großen Preis von Deutschland 1961 auf dem Nürburgring.

Wolfgang von Trips entstammte einem rheinischen Adelsgeschlecht und wuchs auf der väterlichen Wasserburg Hemmersbach in Horrem auf. 1961 hatte er als Ferrari-Werksfahrer die große Chance, beim Großen Preis von Italien am 10. September 1961 in Monza als erster Deutscher Weltmeister zu werden. Doch Trips verunglückte tödlich und riss dabei 15 Zuschauer mit aus dem Leben.

Anlässlich des 60. Todestages planen die Stiftung und die Rennfahrervereinigung Scuderia Colonia mehrere Aktionen auf und um Schloss Loersfeld, unter anderem eine Sonderausstellung in Verbindung mit einer Filmvorführung, sowie die Vorstellung der Publikation „Graf Berghe von Trips – Zeitzeugen“.

Fahrt zum Schloss Loersfeld mit Unterstützung von Ferrari und Porsche

Im Vorfeld will der Kompressor-Club Deutschland eine Fahrt zum Schloss Loersfeld organisieren. Ferrari Deutschland, Porsche, bekannte Historic-Rennfahrer, der Literatur-Versand IMD, das Automobilia-Unternehmen Ladenburg und ein Sportwagen-Unternehmen haben bereits ihre Unterstützung angeboten – immer vorausgesetzt, die Corona-Situation lässt die Veranstaltungen zu.

Zudem ist auf dem Nürburgring ein historisches Formel 1-Event anlässlich des Oldtimer Grand Prix vorgesehen. Dort fand am 6. August 1961 der Große Preis von Deutschland statt. Graf Trips wurde auf seinem Ferrari „Sharknose“ Zweiter hinter Lotus-Fahrer Stirling Moss. Bei mehreren Demo-Läufen sollen 17 originale Rennwagen des 61er Formel-1-Weltmeisterschaftslaufes vom „Ring“ präsentiert werden.

Graf Trips gewinnt auf Ferrari 156 den Großen Preis von England 1961 in Aintree.

Graf Trips gewinnt auf Ferrari 156 den Großen Preis von England 1961 in Aintree.

Passend zum Jahr 1961 hat Födisch mit Rainer Rossbach und Nils Ruwisch, dem Vorsitzenden der Trips-Stiftung, zudem bei Mc Klein Publishing ein Buch herausgegeben: „Grand Prix 1961 bis 1965 – Die Jahre der 1,5 Liter-Formel 1“. „Mit Beginn der Weltmeisterschaft 1961 galt für die Fahrzeug ein neues technisches Reglement – darüber hat bisher noch niemand geschrieben“, sagt Födisch. Denn statt mit 2,5 Liter Hubraum durften die Formel-1-Rennautos nur noch 1,5 Liter haben. „Es waren einschneidende Regeländerungen für die Rennställe.“

Das könnte Sie auch interessieren:

In dem 360 Seiten starken Buch, illustriert mit rund 540 Fotos (größtenteils bisher unveröffentlicht), werden alle 47 Formel-1-Weltmeisterschaftsläufe von 1961 bis 1965 dokumentiert. Es kostet 99,90 Euro und ist im Buchhandel (ISBN: 9783947156276) erhältlich. Richard Attwood, Porsches erster Le Mans-Gesamtsieger und Formel-1-Pilot, hat das Vorwort geschrieben.

KStA abonnieren