Einziger BewerberCDU Rhein-Erft nominiert Frank Rock als Landratskandidat

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Frank Rock ließ sich feiern, nachdem seine CDU-Parteifreunde ihn als Landratskandidaten nominiert hatten.

Frank Rock ließ sich feiern, nachdem seine CDU-Parteifreunde ihn als Landratskandidaten nominiert hatten.

Rhein-Erft-Kreis/Kerpen – Man musste kein Hellseher sein, um zu erraten, welches Lied die Saalregie nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses einspielen würde. „We Will, We Will Rock You!“, dröhnte es am Samstagmittag durch die zugige REVG-Bushalle in Kerpen-Türnich, während sich Frank Rock mit gen Himmel gestreckter Faust von mehr als 300 Parteifreundinnen und -freunden feiern ließ. Im Hintergrund hielten Anhänger Tafeln hoch: „Frank Rock – Ihr Landrat 2020“ war darauf zu lesen.

Alles sah fast so aus, als hätte der Landtagsabgeordnete aus Hürth den Chefsessel im Kreishaus, den Amtsinhaber Michael Kreuzberg bald räumen wird, bereits erobert. So weit ist es freilich noch lange nicht, aber der erste Schritt ist getan: Frank Rock, seit drei Jahren auch CDU-Kreisvorsitzender, wurde als einziger Bewerber mit riesiger Mehrheit zum christdemokratischen Landratskandidaten gekürt. Der 49-Jährige führt auch die CDU-Liste für die Kreistagswahl am 13. September an.

Frank Rock präsentiert fünf zentrale Ziele

Dem überzeugenden Votum ging eine gut 30-minütige Vorstellungsrede voraus, in der Rock seine fünf programmatischen Bausteine erläuterte. Sie sind auch im Kreiswahlprogramm verankert, das die CDU in Kürze vorstellen wird. Die fünf Schlagworte lauten „Wachsen“, „Bilden“, „Bewegen“, „Arbeiten“ und „Gut und sicher leben“. Dahinter verbergen sich Ziele wie der Ausbau des digitalen Netzes und der erneuerbaren Energien, die Vergrößerung des Waldanteils im Kreisgebiet, die Stärkung der Kreisschulen und eine gezielte Vernetzung der Bildungs-, Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote, Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr und der Fahrrad-Infrastruktur sowie die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen auch im industriellen Bereich.

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Nachdem Rock während seiner gekonnt inszenierten Rede zuvor bereits ein Apfelbäumchen hochgehalten, eine Schaufel geschwungen und ein Fahrrad durch die Halle geschoben hatte, griff er beim Punkt „Gut und sicher leben“ am Ende zur Polizeikelle und versprach: „In meiner Ägide wird keine Polizeiwache geschlossen werden.“ Aber auch den Aufbau eines Krisenschutzzentrums für den Rhein-Erft-Kreis und eine Stärkung des Gesundheitsamtes nahm Rock unter dem Eindruck von Corona auf seine Agenda.

100 Kilometer mit Fahrrad und Bahn, 100 Gespräche

Den Parteimitgliedern sagte der Landratskandidat „100 Prozent Einsatz“ im Wahlkampf zu. Die Hundert spielt für Rock ohnehin eine wichtige Rolle: 100 Kilometer will er beispielsweise in den nächsten Wochen auf dem Fahrrad zurücklegen, um die Qualität des Wegenetzes zu testen. Ebenfalls (mindestens) 100 Kilometer will er in Bussen und Bahnen zurücklegen, um den ÖPNV zu checken, und 100 Gespräche will er in Unternehmen im Kreisgebiet mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern führen.

Bei der Kandidatenkür kam Rock seiner Lieblingszahl schon nahe: Genau 96,17 Prozent der 313 abgegebenen Stimme heimste der Bewerber ein. Am 13. September wäre Frank Rock aber sicher auch mit ein paar Prozent weniger zufrieden.

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