Bunt, ergonomisch, reflektierendWas es beim ersten Schulranzen-Kauf zu beachten gibt

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Jayden freut sich auf den ersten Schultag. Er hat seinen Lieblingsranzen gefunden – schön bunt mit Adler und Schiff. 

  • Der erste Schulranzen ist ein Meilenstein auf dem Weg ins Erwachsenenleben.
  • Schulter- und Hüftgurte sind besonders wichtig für Kinderrücken, aber den Kleinen gefallen muss er natürlich auch.
  • Walter und Beate Kremer vom Schulranzen- und Schreibwarenladen Klex & Co. in Pulheim kennen sich aus.

Rhein-Erft-Kreis – Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Schulranzen? Klar, je nach Alter und Temperament kommt da sofort der braune oder rote Ledertornister in den Sinn oder ein quietschbunter Ranzen mit Pferden oder Rennautos.

So ein Kauf des ersten Schulranzens ist schon ein Meilenstein auf dem Weg ins Erwachsenenleben und zaubert meist dem zukünftigen Schulkind ein Lächeln und den Eltern oder Großeltern ein paar Tränen der Rührung ins Gesicht. Walter und Beate Kremer vom Schulranzen- und Schreibwarenladen Klex & Co. in Pulheim haben das oft genug erlebt.

Heute sind es der sechsjährige Jayden und seine Mutter Nicole, die sich hier beraten lassen. Jayden kommt in gut einer Woche in die erste Klasse der Sinnersdorfer Horionschule und hat klare Vorstellungen. „Schön bunt“, soll er sein, der erste Schulranzen, der ihn vier Jahre lang durch die Grundschulzeit begleiten soll. Wichtig ist aber erst einmal etwas anderes, erklärt Walter Kremer. „Zunächst ist es wichtig, auf die DIN Norm 58124 achten. Dann natürlich auf die Form. Ergonomisch muss sie sein, das Rückenteil des Ranzens sollte gut gepolstert sein und nicht zu hart.“

Schulter- und Hüftgurte sind gut für Kinderrücken

Fast alle Schulranzen haben heute Schulter- und Hüftgurte. Ein Segen für die kleinen Kinderrücken, so kann sich das Gewicht des später prall gefüllten Schulranzens besser verteilen. Die Schultergurte sollten mindestens vier Zentimeter breit und gut gepolstert sein. Im Idealfall sollte der gefüllte Schulranzen nicht mehr als zehn bis zwölf Prozent des Körpergewichtes des Schulkindes ausmachen. Am wichtigsten ist jedoch laut Stiftung Warentest, dass die i-Dötzchen auch in der Dämmerung gut gesehen werden.

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Jaydens Anprobe im   Schulranzen- und Schreibwarenladen Klex&Co in Pulheim – der Hüftgurt sitzt. Inhaber Walter Kremer (l.) steht mit Rat und Tat zur Seite.

Ein knallbunter Schulranzen ist da schon eine gute Wahl. Zudem sollten mindestens zehn bis 20 Prozent der Rück- und Seitenflächen des Ranzens das Licht von Autoscheinwerfern reflektieren. Tipp vom TÜV- Rheinland: Mit einem Smartphone mit eingeschaltetem Blitz den Lieblingsranzen fotografieren, dann erkannt man sofort, wie gut er zurückstrahlt.

„Wichtig ist auch, dass der Ranzen mit dem Schulkind mitwächst“, erklärt Walter Kremer. Die Trageriemen sollten ebenso verstellbar sein wie Hüft- und Schultergurte. Dann die Standfestigkeit: Wenn der Ranzen auf dem Boden steht, darf er nicht kippen. Egal, ob Bücher darin sind oder nicht. Aber gefallen muss er dem Schulkind schon, das ist zumindest für die I-Dötzchen das Wichtigste.

SupBärheld, Cool Princess oder Rhabarbär

Auch wenn die Eltern oder Großeltern beim Preis schon mal die Stirn runzeln. 200 Euro und mehr sind da keine Seltenheit. Immerhin sind dann aber die passende Sporttasche und das große und kleine Mäppchen meist schon dabei.

Während Jayden noch sucht, haben die Zwillinge Marie und Anni ihre Lieblingsschulranzen schon längst bei Klex gefunden, mit Schmetterlingen für Marie und Dinos für Anni. „Die sind superschön“, schwärmen beide. Überhaupt, die Schulranzen von heute haben mit den Tornistern von gestern praktisch nichts mehr gemeinsam. Sie heißen heute SupBärheld, Cool Princess oder Rhabarbär und einige erinnern eher an Rucksäcke aus dem Profi-Trekking-Bereich.

„Ja, die Ranzen von Ergobag sind im Moment sehr beliebt und etwas Besonderes“, erklärt Beate Kremer. „Sie waren alle früher PET-Plastikflaschen.“ Tatsächlich, die Rucksack-Ranzen sind aus recyceltem Material hergestellt, bestehen aus 0,5 Liter Plastikflaschen, in jedem Ranzen steckt das Material von rund 36 Flaschen.

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Schwer sind sie alle nicht, die Ranzen von Scout, Ergobag, Herlitz Mc Neill und Co. Die meisten wiegen zwischen 1000 und 1200 Gramm, manche sogar nur 800 Gramm. Und viele sind wandelbar. Nicht nur mit einem Sicherheitspack, dass mit Klettverschluss zusätzlich in der dunklen Jahreszeit angebracht werden kann. „Kletties“ ist hier das Zauberwort.

Denn wenn die Zeit des Einhorns vorbei ist, lässt sich das problemlos mit Klettverschluss durch einen Flamingo oder anderes Getier ersetzen. Jayden hat sich indes für einen Ranzen mit Adler und Schiff entschieden. Schön bunt und leicht. Er strahlt. Der erste Schultag kann kommen. 

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