Susanne Harke-Schmidt und Peter Kleinen haben sich für ihre Heimat stark gemacht und Geschichte aufgearbeitet - auf ihre eigene Weise.
Verleihung in BergheimHeimatkundler aus dem Rhein-Erft-Kreis erhalten den Rheinlandtaler

Susanne Harke-Schmidt wird ausgezeichnet.
Copyright: Marco Führer
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zeichnet Susanne Harke-Schmidt aus Kerpen und Heinrich Peter Kleinen aus Frechen mit dem Rheinlandtaler aus. Wie der LVR mitteilt, haben sich beide durch ihr umfangreiches Engagement in ihren Heimatstädten und in der regionalen Heimatgeschichte verdient gemacht. Deshalb erhalten sie am Donnerstag, 7. August, um 17 Uhr die Auszeichnung im großen Sitzungssaal im Kreishaus Bergheim in der Kategorie Kultur.
„Susanne Harke-Schmidt engagiert sich seit 40 Jahren in der Erforschung der Geschichte der Kolpingstadt Kerpen und ihrer Ortsteile, von denen einige dem Braunkohleabbau zum Opfer gefallen sind. Die Bewahrung und Erforschung der Kerpener Geschichte war für sie als hauptamtliche Leiterin des Historischen Archivs der Stadt vier Jahrzehnte Ehrenamt und Beruf zugleich“, heißt es vom LVR. Die Ergebnisse ihrer Forschung präsentierte sie in Aufsätzen, Vorträgen oder Ausstellungen einer breiten Öffentlichkeit. Zudem habe sie stets den Kontakt zur Zivilgesellschaft gesucht, wie etwa zu lokalen Vereinen, zum Karneval oder auch zu örtlichen Künstlern sowie zu den Kerpener Schulen.

Peter Kleinen ist Filmemacher und Sammler von Filmgeräten aller Art.
Copyright: Dirk Borm
„Darüber hinaus lag ihr die Aufarbeitung der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft und des Holocausts in der Region sehr am Herzen. Viele Jahre pflegte sie enge Kontakte zur jüdischen Gemeinschaft. Bereits 1988, zum 50. Jahrestag des Pogroms, hat sie eine erste Ausstellung zur Judenverfolgung in Kerpen präsentiert“, heißt es vom LVR: „Es folgten Ausstellungen zu den Kerpener Juden im Mittelalter und Deportationen von Juden aus dem Rheinland, zahlreiche Beiträge zu Lebensgeschichten und Schicksalen jüdischer Menschen in Kerpen und ihr jahrelanger Einsatz für Mahnmale und Gedenkorte jüdischer Opfer des Nationalsozialismus, wie beispielsweise die Verlegung von Stolpersteinen.“ Sie konzipierte zudem eine Ausstellung im Jahr 2021 zum Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.
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Frechen: Peter Kleinen hält Heimatkunde mit der Kamera fest
Heinrich Peter Kleinen widmet sich seit mehr als 35 Jahren der filmischen und fotografischen Dokumentation seiner Heimatstadt Frechen. Er „ist dabei Chronist, Erzähler, Vermittler und Bewahrer. Damit hat er ein kulturelles Gedächtnis geschaffen, das heutigen und künftigen Generationen zugutekommt. Sein Wirkungskreis umfasst Stadt-, Kirchen- und Vereinsjubiläen, Karnevalsumzüge, Stadtfeste, aber vor allem industriegeschichtliche und heimatkundliche Themen liegen ihm am Herzen.“
Dabei verfolgt er den Ansatz, seine Filme und Präsentationen für jeden und jede zugänglich zu machen: Die Vorstellungen sind grundsätzlich kostenlos und sprechen sowohl Jung als auch Alt an. „Dabei ist die Dokumentation Frechen gestern – heute, für die er über 90 Stunden historisches Schmalfilmmaterial sichtete, nur ein Beispiel. Das Ergebnis lief 2001 anlässlich des 50-jährigen Stadtjubiläums im Frechener Kino Lindentheater.“ Weitere Verdienste sind etwa seine Begleitung des Weltjugendtags mit der Kamera oder die Organisation einer Dokumentation über die Schließung des Steinzeugwerks Cremer und Breuer.
Bei der Verleihung anwesend sein werden unter anderem der Landrat Frank Rock, Karin Schmitt-Promny, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland sowie Addy Muckes, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Kerpen und Susanne Stupp, Bürgermeisterin der Stadt Frechen.