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Konferenz in BergheimRhein-Erft-Kreis gibt Startschuss für den Strukturwandel

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Kraftwerk Niederaußem Archiv

Das Kraftwerk in Bergheim-Niederaußem (Archivbild) 

Bergheim/Rhein-Erft-Kreis – Es wird kein Sprint, sondern ein Marathonlauf. Unter dem Schlagwortmix "futuRE" (Future für Zukunft und RE für Rhein-Erft) gab Landrat Frank Rock (CDU) den Startschuss zum Strukturwandel im Kreis. Im Medio Rhein-Erft konnte er Vertreter aus Kreis-, Landes und Bundespolitik, die zehn Bürgermeister, die Chefs von Arbeits- und von Zukunftsagentur sowie Vertreter der großen kreisansässigen Wirtschaftsunternehmen begrüßen. Per Video wurde die professionell aufgezeichnete Veranstaltung im Internet übertragen.

„Wir müssen weg vom Kirchturmdenken“, und „470.000 Menschen im Rhein-Erft-Kreis sind die entscheidenden Player“, sagte Rock in seiner Begrüßung nach einem Imagefilm, in dem ein Langläufer den Kreis durchquerte und die markanten Punkte ansteuerte. Es sei wichtig, den Wandel mit „gutem Gemisch an Aufgaben“ anzugehen. Mit Blick auf die Ukraine sei es „schwer, zum Alltagsgeschäft zu kommen“, aber der Krieg mache deutlich, wie wichtig es sei, den Energiemarkt in eigene Hände zu nehmen, „um nicht von nichtrechtstaatlichen Ländern abhängig zu sein“.

Strukturwandel als „Jahrhundertchance“ für den Rhein-Erft-Kreis

Den Strukturwandel befand er als „Jahrhundertchance“, wenn es gelänge, „Naherholung und Wirtschaft und Lebensqualität in Einklang“ zu bringen. In einem Grußvideo stellte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) heraus, dass der „Zusammenhalt die größte Stärke“ im revier sei. „Die Landesregierung ist an ihrer Seite“, sicherte er zu.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

Joey Kelly weiß als Extremsportler um die körperliche und geistige Anstrengung, die Ausdauerleistungen erfordern. Der Popstar und Motivationstrainer, der lange mit der Kelly-Family auf Schloss Gymnich gelebt hat und den Kreis kennt, erzählte ausgiebig von Polarexpedition und Deutschlanddurchquerung. Gefragt sei für den Wandel in die Nachkohlezeit „Ausdauer, Leidenschaft, Respekt und gute Vorbereitung. Grenzen gibt es nur in den Köpfen“, und „Es geht nur im Team“, gab er als Maximen aus. Als er einen AC/DC-Hit einspielte, schaltete Facebook den Übertragungskanal wegen urheberrechtlicher Bedenken kurzerhand ab.

Projekte aus Hürth, Bergheim und Wesseling vorgestellt

TV-Reporterin und Moderatorin Manuela Klein moderierte in der „ersten digitalen Strukturwandelkonferenz“ die Vorstellung dreier beispielhafter Projekte. Zu sehen war der Plan einer „AI-Village“ für künstliche Intelligenz in Hürth-Kalscheuren, der Bergheimer „Kraftraum-Shuttle“ als halbindividueller Nahverkehrs-Kleinbus, und die „Netto-Null-Emissions“-Pläne von Shell in Wesseling.

Allen Projektbetreibern war die Ungeduld anzumerken. Sterne als Hürden auf dem Weg zur Förderung haben sie ausreichend gesammelt und Anträge gestellt. Jetzt heißt es Warten auf ein Stück aus dem milliardenschweren Bundes- und Landeskuchen. „Es wäre schön, wenn die Prozesse beim Bund schneller gingen“, sagte etwa Matthias Neugebauer von der Hürther Stadtentwicklung. Die Vorträge zu den Projekten übersetzte Schnellzeichner Volker Voigt auf dem Live-Bildschirm in originelle Cartoons.

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Zum Abschluss der gut inszenierten Präsentationsshow, die auf Facebook und Youtube etwa 2000 Menschen verfolgten, kündigte Rock mit den zehn Bürgermeistern an, im Jahr 2023 einen „Revier-Marathon“ in den Kreis zu holen, bei dem die Stadtoberen mitlaufen sollen. Ein Trikot hatte er bereits ebenso dabei, wie eine symbolische Startschuss-Patsche.

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