Bei Evonik in WesselingAbiturientin ist Führungsperson für einen Tag

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Im Evonik-Werk (v.l.): Johannes Hahmann, Aktionsgewinner 2016, Dr. Thomas Pelster, Laura Berger und Daniel Wauben. 

Wesseling – Zwar gibt es die Aktion „Meine Position ist spitze“ bereits seit 2015, aber Laura Berger aus Brühl hat es geschafft, für ein Novum zu sorgen.

„Sie fiel schon auf, weil die Bewerbung auf Englisch geschrieben war“, berichtet Daniel Wauben, Geschäftsführer der Initiative Chem-Cologne. Das sei zuvor noch nie vorgekommen.

Für einen Tag Leitung bei Evonik 

Diese Kreativität verhalf der 18-jährigen Abiturientin zu besonderen Einblicken. Sie durfte einen Tag lang die Leitung der Abteilung Forschung und Entwicklung Silica bei Evonik in Wesseling übernehmen. Hintergrund ist die Aktion „Meine Position ist spitze“.

Das Unternehmen

Auf den rund 330 000 Quadratmetern Fläche bei Evonik in den Werksteilen Lülsdorf und Wesseling arbeiten heute mehr als 1300 Mitarbeiter, darunter 120 Auszubildende.

In 14 Anlagen werden jedes Jahr mehr als 580 000 Tonnen Chemieprodukte produziert. Bei Evonik gibt es bis zu zehn verschiedene Ausbildungsberufe für Schüler mit Haupt- und Realschulabschluss sowie Abiturienten.

1952 startete im damaligen Degussa Werk Wesseling die organische Produktion. 2007 wird Degussa Teil der neuen Evonik Industries AG. (nip) www.evonik.de/wesseling 

Chemie interessiert Laura Berger grundsätzlich, die Experimente, aber auch die Theorie dahinter. „Manchen ist das wohl zu trocken, mir aber nicht“, sagt sie. Im Chemieunternehmen übernahm sie die Aufgaben des Abteilungsleiters Dr. Michael Pelster und schnupperte in den Bereich Controlling hinein.

Werksbesichtigung und Überprüfung der Produktionsabläufe

Sie nahm an einer Werksbesichtigung teil, sah die Produktionsstätten und überprüfte mit Pelster die Produktionsabläufe. Auch das Technikum, also den Ort, an dem neue Produkte und Prozesse getestet und gegebenenfalls verbessert werden, schaute sie sich genauer an. „So ungefähr habe ich mir das vorgestellt“, so Berger.

Das sei jedoch nicht immer so, berichtet Pelster, der zum vierten Mal beteiligt ist. „Die Erwartungshaltung ist schon bei jedem anders. Manche sind überrascht, dass meine Position eben größtenteils Management ist“, sagt Pelster.

Evonik will jungen Menschen das Unternehmen näher bringen

Evonik erhofft sich von der Teilnahme an „Meine Position ist spitze“, jungen Menschen das Unternehmen näher zu bringen. „Wir wollen das Unternehmen auf den Schirm holen“, sagt Lukas Kröger, Referent Standortkommunikation. Viele würden Evonik nur als Trikot-Sponsor von Borussia Dortmund kennen, aber nicht wissen, was das Unternehmen überhaupt macht.

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Funktioniert hat das bei Johannes Hahmann. Der 21-Jährige war 2016 im Rahmen der Aktion bei Evonik. „Ich habe viele Eindrücke gewinnen können“, erinnert er sich. Und diese waren so nachhaltig, dass er begann, Chemie zu studieren. Er schreibt gerade seine Bachelor-Arbeit als Werksstudent bei Evonik.

Ob Laura Berger diesen Weg auch beschreiten wird, ist noch nicht klar. Für sie geht es jetzt erst einmal ein paar Monate nach Neuseeland. Danach möchte sie studieren. Was, wisse sie allerdings noch nicht. Chemie sei auf jeden Fall eine Option.

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