Die höheren Eintrittspreise für das Freibad auf der Bad Honnefer Insel Grafenwerth sind beschlossene Sache.
StadtratTicketpreise fürs Freibad auf der Bad Honnefer Insel Grafenwerth steigen in der Saison 2026

Das Freibad-Vergnügen wird in Bad Honnef nächstes Jahr teurer.
Copyright: Ralf Klodt
Die eine Seite sprach von einer „sehr moderaten“ Erhöhung, die andere Seite sah die Familienfreundlichkeit eingeschränkt: Der Vorschlag der Stadtverwaltung beziehungsweise des städtischen Bäderbetriebs, die Eintrittspreise für das Freizeitbad auf der Insel Grafenwerth in der Saison 2026 zu erhöhen, stieß am Donnerstagabend im Stadtrat auf ein geteiltes Echo.
Das Fazit am Ende: Mit den Stimmen von CDU und Bürgerblock beschloss der Rat gegen SPD, Grüne, Volt und AfD sowie bei Enthaltung der FDP die neuen Tarife (siehe Infotext). Man wolle die Eintrittspreise, die zuletzt zum 1. Januar 2023 „angepasst“ worden seien, auf ein „marktübliches Niveau“ erhöhen, hieß es in der Vorlage für den Stadtrat.
„Erträge aus dem operativen Betrieb decken die laufenden Kosten nicht“
Im Lagebericht des Bäderbetriebs, der rund 46 Prozent der Aktien des städtischen Energieversorgers Bad Honnef AG (BHAG) hält und somit über Dividendenzahlungen subventioniert wird, steht: „Durch die Beteiligung an der BHAG können weiterhin Investitionsmaßnahmen sowie die Kosten des laufenden Betriebs über die jährliche Dividende gedeckt werden. Die Erträge aus dem operativen Betrieb der beiden Bäder (der Eigentrieb managt auch das Lehrschwimmbecken in Aegidienberg; d.Red.) decken die laufenden Kosten nicht.“
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Hans-Heribert Krahe (Bürgerblock) hielt die Erhöhung für vertretbar. Er plädierte aber auch dafür, im Frühjahr über die Struktur der Preisgestaltung zu reden. Man könne das an der einen oder anderen Stelle gerechter lösen.
SPD bezeichnet Erhöhungspläne als „kontraproduktiv“ und aus der „Zeit gefallen“
Auch Elke Buttgereit (CDU) sagte, man müsse das Paket mal insgesamt aufschnüren und „nachjustieren“. Die jetzt anstehende „inflationsbedingte Erhöhung“ sei jedoch „sehr moderat“. In einer Pressemitteilung rechnete die CDU-Fraktion am Freitag vor: Wenn man alle Einnahmen aus Eintrittsgeldern und der Verpachtung der Gastronomie zusammen betrachte, verbleibe ein rechnerisches Defizit von insgesamt rund 770.000 Euro. „Jeder Besucher des Schwimmbads wird rechnerisch mit rund 12,80 Euro subventioniert.“
Auf der anderen Seite bezeichnete Frank Klein (SPD) die Erhöhungspläne als „kontraproduktiv“ und „aus der Zeit gefallen“. Bekanntlich könnten immer weniger Kinder schwimmen. Gabriele Clooth-Hoffmeister (Volt) betonte, dass Schwimmbäder immer ein Zuschussgeschäft seien. Die Erhöhung um 50 Cent für Kinder sei ein falsches Signal.
Tobias Karsten (SPD) wies darauf hin, dass für Familien insgesamt die Kosten an vielen Stellen stiegen. In Bad Honnef gebe es ohnehin wenig Freizeitangebote, die man nun auch noch verteuere. Der Antrag von Thomas Peter (Volt), Kinder bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres kostenlos ins Bad zu lassen (derzeit müssen Kinder ab drei Jahren zahlen), lehnten CDU und Bürgerblock mit ihrer Mehrheit ab. Die Alternative, die Preise nur um zehn Prozent zu erhöhen, war zuvor schon im Betriebsausschuss nicht durchgekommen.
Bäderbetrieb führt 352.000 Euro an den Haushalt der Stadt Bad Honnef ab
Ebenfalls mit Stimmen von Bürgerblock und CDU hatte der Rat zuvor beschlossen, vom Jahresüberschuss des Bäderbetriebs 352.000 Euro (abzüglich Steuern) an den städtischen Haushalt abzuführen. Kämmerer Martin Gautsch erinnerte daran, dass der Rat bei der Aufstellung des Haushalts 2023 höhere Dividendenzahlung der BHAG eingeplant hatte, um eine Haushaltssicherung zu vermeiden.
Der Bäderbetrieb hat laut Sitzungsvorlage 2024 rund 880.000 Euro durch seien BHAG-Anteil bekommen, gut 528.000 Euro mehr als geplant. Die Differenz (etwa 352.000 Euro) gehen nun an den städtischen Haushalt. Kritiker wie Guido Leiwig (SPD) plädierten dafür, nur 168.000 Euro abzuführen und so die Rücklagen des Bäderbetriebs für anstehende Investitionen zu stärken.

