Bergische Gartentour/Grüne Oasen für Besucher geöffnet
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"Garten mit Weitblick" der Künstlerin Ellen Schiller un Ruppichteroth-Hatterscheid
Copyright: Jens Höhner Lizenz
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Rhein-Sieg-Kreis – Wie oft er sich schon in seinem eigenen Garten verlaufen hat? Michael Schröter überlegt: „Noch nie“, sagt er dann und gibt seinen Gästen lieber einen Plan mit: Hier gibt es Sumpfeiden, dort stehen Trauerweiden und Catalpa heißt das Rondell vor dem Teich mit Wasserfall.
Rosemarie Stuffer und Rolf Scheider Tillinghausen 16-18
Bergisch Gladbach
Pütz - Roth Kürtener Str. 10
Hildegard Tillmann Lückerather Weg 64
Gummersbach
Britta und Andreas Behner Koverstein 9
Andreas und Sabine Knopp Cäciliastr.8
Stefan Nix Brink 3
Kürten
Franz Kuschel Am Wäldchen 28
Lindlar
Nicola und Frank Schröder Zur Ommer 9
Katja und Klaus Wopfner Zu den Brüchen 18
Hilde und Rainer Ullrich Roteichenweg 2
Nümbrecht
Heike Stiefelhagen und André Kenzler Nöchel 1
Barbara und Robert Niesen Loch 8
Overath
Sigrid und Peter Röger Halzemich 61
Birgit und Jürgen Tuchscherer Katzemicher Str. 38
Reichshof
Helmut Böhmer Bergstr. 3
Barbara Gennies Zimmerseifener Weg 2
Thorsten Klauke Eckenhagener Str. 28
Cornelia und Jürgen Höschler Welper Str. 34
Helmut und Claudia Schmiechen Freckhausener Str. 11
Dennis Thiele Hasenbacher Str. 23
Wiehl
Familie Onasch Angfurtener Str. 19
Waldbröl
Bernd Uwe und Claudia Mach Stöckenweg 2
Karin und Bodo Scheplitz Margretenanger 14
Wipperfürth
Margret und Klaus Koppenhagen Abstoß 2b
6000 Quadratmeter misst das Gartenparadies auf dem Hof Tüschenbonnen in Much, das Schröter und seine Ehefrau Ute Brehm seit 1995 hüten und pflegen. Aber die beiden Gartenliebhaber öffnen an diesem Wochenende nicht nur das eigene Gut für Schaulustige: Sie organisieren die „Bergische Gartentour“ durch 36 Gärten im Rhein-Sieg-Kreis und im Bergischen jenseits der Kreisgrenze.
Denn wenn bundesweit die „Offene Gartenpforte“ zu Ausflügen einlädt, dann sind die Menschen gern unterwegs. Schon am späten Vormittag wandeln etliche Besucher durch die offenen Gärten und fragen die Besitzer nach ihren Konzepten und der Gestaltung. „Je dichter der Garten ans Haus rückt, umso dichter ist er auch bewachsen“, erklärt Michael Schröter. Dichter Wald mit weichen Wegen säumt das Grundstück am Ende, dort ist das Grünland lichter gehalten. Im Wald aber ist es herrlich kühl, ein Bach plätschert, skurrile Skulpturen warten im Verborgenen darauf, entdeckt zu werden. Eine Bärlauchwiese säumt den Weg und einen Waldmeisterhang gibt es ebenfalls. Nicht nur das Auge ist beschäftigt, so ein Garten möchte auch errochen werden.
Offen gehalten, auf viel Freiraum angelegt, ist dagegen der Garten von Ellen Schiller und Martha Wassen in Ruppichteroth-Hatterscheid. „Wir spielen mit den Farben und den Formen“, erklärt die Künstlerin Schiller und betont, dass der Garten ihrer Kunst diene, sie aber keine Kunst für den Garten schaffe. Allein die gemähte Spirale, die des Gastes Schritte lenken soll, ist für die „Gartentour“ seit zwei Jahren ein wiederkehrendes Element. Seit zwei Jahrzehnten lassen die beiden Frauen der Natur ihren freien Lauf, Pflanzen werden nicht gebändigt. Neu ist dagegen das helle und großzügige Ausstellungshaus, in dem Ellen Schiller ihre Arbeiten zeigt und das im Obergeschoss einen herrlichen Balkon hat. Der Blick darf dort ganz weit ins Bergische schweifen. Eine kleine Schau mit Werken ihrer ganz jungen Schüler ist ebenfalls geöffnet im Schuppen nebenan.
„Ein Garten passt sich immer wieder seinen Besitzern an“, sagt derweil Heidrun Kewald in Lohmar-Muchensiefen. „Wir werden schließlich älter und haben inzwischen Hochbeete angelegt, damit wir uns nicht mehr so oft bücken müssen“, schildert sie. Denn der Kewald-Garten ist vor allem auf Nutzen angelegt – Obst gibt es viel, Salat und Gemüse reichlich. Alles wurde benutzt und darf benutzt werden, ausrangierte Badewannen und Duschtassen haben im Garten als Rabatten eine neue Aufgabe gefunden. „Und wo heute das Gewächshaus steht, da gab es früher vier Tonnen Sand als Spielplatz für unsere Kinder.“ Die sind längst aus dem Haus, nur eine Steinfigur erzählt noch vom harten Treffer eines Fußballs. „Ein Garten ist eben ein ständiger Prozess, Stillstand gibt es nie“, philosophiert Heidrun Kewald.
Stillstand soll es auch am Wochenende nicht geben: Die 36 Gärten sind von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Das Team des Mucher Bürgerbusses bietet dafür Sonderfahrten an.