Bis zuletzt gehofftEitorfer Kirmes zum zweiten Mal abgesagt – zu viele Auflagen

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Die Eitorfer Kirmes entfällt auch in diesem Jahr. (Archivfoto) 

Eitorf – Auch dieses Jahr gibt es keine Eitorfer Kirmes. Am Dienstag gab die Gemeinde die Absage bekannt. Im Benehmen mit Vertretern der Ratsfraktionen aus dem zuständigen Ausschuss habe man nach ausführlicher Abwägung aller Umstände diese Entscheidung getroffen.

Die Verwaltung hatte schon früh dafür plädiert, das für den 25. bis 28. September geplante Volksfest wegen Corona ausfallen zu lassen. Gegenwind kam aus der Kommunalpolitik. CDU und SPD wollten die Chance, dass die Kirmes unter Auflagen, zu einem späteren Zeitpunkt oder an einem anderen Ort doch stattfinden darf, nicht verstreichen lassen. Vor vier Wochen beschloss der Ausschuss deshalb, erst Ende Juli zu entscheiden.

Bei einer Corona-Inzidenzstufe 0 (Sieben-Tage-Inzidenz unter 10) eine Woche vor der Veranstaltung wäre die Kirmes mit überschaubarem Zusatzaufwand – keine Absperrungen, Einlass für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete, stichprobenartige Kontrollen – möglich gewesen, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus.

Eitorfer Kirmes wäre nur mit einer Vielzahl von Auflagen möglich

Jedoch gelte seit dem 26. Juli im Land wieder die Inzidenzstufe 1 (Sieben-Tage-Inzidenz 10 bis 35), die für den Rhein-Sieg-Kreis ab dem 31. Juli festgestellt worden sei. In dieser Stufe, erklärt die Gemeinde, wäre die Eitorfer Kirmes nur mit einer Vielzahl von Auflagen möglich. Dazu hätten unter anderem ein genehmigtes Hygiene- und Infektionsschutzkonzept gehört, der Einlass nur mit Negativtestnachweis und eine Begrenzung der Besucherzahl.

Um dies umzusetzen, hätte man das gesamte Veranstaltungsareal einzäunen müssen. „Da es sich bei der Eitorfer Kirmes um eine Innenstadtkirmes in acht Straßenzügen mit einer Vielzahl von öffentlichen und privaten Zugängen handelt, ist das praktisch nicht möglich.“

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„Angesichts dieser Probleme spielte der deutlich erhöhte Kostenaufwand schon keine ausschlaggebende Rolle mehr“, stellt die Gemeinde fest. Und ab der Inzidenzstufe 2 (Sieben-Tage-Inzidenz 35 bis 50) für den Rhein-Sieg-Kreis sei die Kirmes bereits nicht mehr zulässig. „Eine verlässliche Planung der Eitorfer Kirmes erschien für alle Beteiligten daher unmöglich.“

Mit der Absage entfällt ein traditioneller Bundestagswahlkampftermin: Oft kam es in der Vergangenheit bei der Kirmeseröffnung zum letzten Aufgalopp der Kandidatinnen und Kandidaten vor dem Wahlsonntag, was gern als „Große Koalition unterm Riesenrad“ kommentiert wurde.

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