ÜberschwemmungenPegel an Agger, Sieg und Sülz erreichten am Freitag den Scheitelpunkt

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Die Wege zur Fußgängerbrücke in Hennef-Weingartsgasse, hier im Januar 2023, sind gesperrt.

An Sieg und Agger stiegen die Pegelstände rasant an, die Hochwasserwelle hat am Freitagmittag ihren Scheitelpunkt gehabt

Überschwemmungen im Rhein-Sieg-Kreis machen den Anwohnerinnen und Anwohnern von Agger, Sieg und Sülz zu schaffen. 

Rasant stiegen die Pegel an Agger, Sieg und Sülz nach den starken Regenfällen der vergangenen Tage in der Nacht zu Freitag an. Wo am Donnerstagabend Einsatzkräfte noch für eine Personensuche ihre Fahrzeuge an die Sieg heranfahren konnten, waren am Freitagmorgen nur ausgedehnte Wasserflächen zu sehen.

Der Fluss erreichte am Vormittag einen Stand von 3,59 Meter, bevor es langsam, um wenige Zentimeter nur, weniger wurde.

Hochwasser: Gemeinden ergreifen Schutzmaßnahmen

Die Rheinfähre in Niederkassel-Mondorf hat ihren Betrieb nicht wieder aufgenommen, wie sie in den sozialen Medien mitteilt. Die Hochwasserrampe sei nicht erreichbar, die Hafeneinfahrt versperrt durch Unrat und Treibholz.

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Die Stadt Hennef hat eine Hochwasserschutzwand am Allner Weg aufgebaut sowie Sperrschilder am Zugang zur Fußgänger- und Radfahrerbrücke in Weingartsgasse aufgestellt, wie Stadtpressesprecherin Mira Steffan auf Anfrage mitteilte. An zahlreichen Uferwegen warnen weitere Schilder vor dem Hochwasser.

Die Auen sind in weiten Teilen überschwemmt. Hundebesitzerinnen berichteten, dass Mäuse um ihr Leben schwämmen und von ihren Hunden gejagt würden. In Sankt Augustin hat der Bauhof den Weg entlang der Sieg von Buisdorf bis Meindorf gesperrt und warnt davor, die Barrieren zu umgehen oder zu umfahren.

Die Agger erreichte in Lohmar gegen 3.45 Uhr mit 3,71 Meter ihren Höchststand. Die untere Terrasse der Gaststätte „Zur Alten Fähre“ war verschwunden, der Parkplatz nicht mehr erreichbar. Schon am Donnerstag waren die Weiden vor Donrath in Teilen überflutet. Die Zugänge waren mit Warntafeln versehen.

Überschwemmungen an den Ufern: Feuerwehr ist gerüstet

An den Fußgängerbrücken staute sich Treibholz, bildete aber offenbar noch keine Gefahr. Mitarbeiter des Aggerverbandes waren im Einsatz und kontrollierten die Anschwemmungen. Die ufernahen Wege waren in der Nacht noch überschwemmt, am Freitagmittag schlammbedeckt.

In der Unterführung unter der Autobahn 3 zum Campingplatz Lohmar-Ort stand das Wasser. Besitzer von Wohnwagen fuhren vorsichtig hindurch, um nach ihrem Eigentum zu schauen. Am Tag zuvor schon hatten in Euelen einige ihre Fahrzeuge in höhere Abschnitte des Platzes gezogen. In Naafshäuschen hatte am Donnerstag noch ein Bagger versucht, Holz von der gesperrten Brücke zu ziehen.

Die Feuerwehr musste ihn mit zwei Winden sichern. Aktuelle Einsätze hatte sie am Freitag nicht, sie ist aber gut gerüstet. „Wir haben 10.000 Sandsäcke in einer Halle beim städtischen Bauhof liegen“, sagte der Leiter der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Peter Völkerath. Sie wurden nicht benötigt.

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