Ein Makler bietet das ehemalige Hotel Loreley für 3,9 Millionen Euro an. Es sind noch eine Reihe anderer prominenter Immobilien in der Altstadt zu haben.
Immobilien in AltstadtDas ehemalige Hotel Loreley in Königswinter ist für 3,9 Millionen Euro zu haben

Das ehemalige Hotel Loreley in der Altstadt von Königswinter
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„Am Beginn eines neuen Kapitels bietet sich die einzigartige Möglichkeit, durch innovative Konzepte und frische Visionen, die glorreiche Geschichte dieses Ortes fortzuschreiben und weitere unvergessliche Jahrzehnte zu gestalten.“
Geradezu schwärmerisch preist der international tätige Immobilienmakler und Dienstleister Engel & Völkers auf seinen Internetseiten ein historisches Gebäude an, das Symbolcharakter für die Tourismusstadt Königswinter hatte: Das ehemalige Hotel Loreley steht erneut zum Verkauf. 3,9 Millionen Euro soll das Gemäuer (inklusive eines Nebengebäudes) an der Rheinallee kosten, das 1895 errichtet wurde und ehemals 48 Hotelzimmer bot.
Familie Maderer verkaufte 2009 nach 45 Jahren das Hotel Loreley
Die Verianos SE beziehungsweise eine Tochtergesellschaft hatte in der Vergangenheit mehrere Gebäude in der Altstadt gekauft, darunter das ehemalige Nobelhotel, das dann lange leer stand. Zeitweise dachte die Stadt darüber nach, Flüchtlinge in dem Haus unterzubringen. Im Sommer 2024 stellte die Muttergesellschaft Verianos SE einen Antrag auf Insolvenz. Seinerzeit hieß es, die Verianos SE halte selbst keine Immobilien. Die Gebäude sollen aber einem Fonds gehört haben.
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2019 hatte sich die Familie Maderer entschlossen, den Hotelbetrieb der „Loreley“ einzustellen. 45 Jahre hatte sie zuvor das Hotel betrieben, das am 9. Mai 1895 unter dem Namen „Monopol - Metropol“ eröffnete und im Laufe der Jahre zum Quartier für die hohen Herrschaften aus Preußen wurde, die von Düsseldorf oder Bonn mit dem Schiff nach Königswinter anreisten.
Kaiser Wilhelm II. feierte hier 1899 seinen 40. Geburtstag. Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb der Deutsche Beamtenwirtschaftsbund das Hotel, renovierte es und gab ihm dem Namen „Loreley“. Im Zweiten Weltkrieg diente es als Kinderhort und Lazarett, danach wechselten die Pächter und Eigentümer häufig.
1972 pachtete die Mamatila/Maderer KG das Hotel und renovierte es von Grund auf. Am 30. September 1974 erwarb Karola Maderer das Hotel. Nach einem Brand im Jahr 1982 begann Manfred Maderer mit dem Wiederaufbau. Ende Februar 2019 fand unter dem Motto „Eine Ära endet“ ein Ausverkauf statt.
Bürger sicherten sich beim Ausverkauf Erinnerungsstücke an das Hotel
Bürger und Bürgerinnen sicherten sich beispielsweise Geschirr, Tafelsilber oder Gläser als Erinnerung. „Sehr emotional“ sei der Ausverkauf, sagte Juniorchef Cedric Maderer damals. „Ich kämpfe schon den ganzen Tag mit den Tränen.“ Der Verkauf sei ihnen nicht leicht gefallen, berichteten Rosemarie und Manfred Maderer anlässlich ihrer Diamanthochzeit 2024 gegenüber dieser Zeitung.
Das ehemalige Hotel Loreley ist nicht das einzige Gebäude in der Altstadt, für das Engel & Völkers einen Käufer sucht. So bietet die Maklerkette beispielsweise das Wohn- und Geschäftshaus aus der Gründerzeit an der Ecke Drachenfelsstraße/Kleiner Graben an. „Das geschichtsträchtige Gebäude, einst das erste Kaufhaus mit einem breiten Warensortiment von Königswinter, trägt einen besonderen historischen Wert“, heißt es auf der Website. Kostenpunkt: 1,75 Millionen Euro.

„Prächtiger Winzerhof“: Das „Rebstockhaus“ an der Hauptstraße soll 1,25 Millionen Euro kosten.
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Das „Rebstockhaus – Historischen Anwesen inmitten der Altstadt“ (Hauptstraße) steht für 1,25 Millionen Euro zum Verkauf. „Dieses unter Denkmalschutz stehende Ensemble, ehemals ein prächtiger Winzerhof, besteht aus drei zauberhaften Gebäuden, deren Ursprünge bis in die Jahre 1757, 1780 und 1840 zurückdatieren“, heißt bei dem Makler. „Die Gebäude wurden liebevoll gepflegt und sind bis heute auch wohnlich genutzt.“
Als „rheinnahes Juwel“ preist das Unternehmen die Gründerzeitvilla an der Ecke Hauptstraße/Am Stadtgarten im Süden der Altstadt an. Mehr als 25 Jahre war es Sitz der städtischen Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft. Die WWG konnte es vor Jahren verkaufen, weil sie in einen von ihr errichteten Neubau ein Stück weiter nördlich zog und die Geschäftsstellen der Stadtratsfraktionen neue Räume in der ehemaligen Paul-Moor-Schule in Oberpleis bezogen.
„Zuletzt als Bürogebäude genutzt, könnte sie tatsächlich in ein repräsentatives Eigenheim umgewandelt werden oder auch als exklusiver Standort für kulturelle Veranstaltungen, einen Praxisbetrieb, Bürogemeinschaft und auch als besondere Eventlocation dienen“, schreibt Engel & Völkers. Kostenpunkt laut Angebot: 895.000 Euro.
Auf der Website werden unter anderem auch „Die alte Orangerie“ (325.000 Euro), das ehemalige Hotel Siebengebirge (370.000 Euro) am nördlichen Ende der Fußgängerzone und das Alte Brauhaus (285.000 Euro) im Süden der Stadt angeboten.


