In Rösrath hat der Stadtrat schon Grünes Licht für die Bebauung gegeben, in Lohmar sorgt man sich vor neuen Hochwasser-Gefahren.
An der Burg SülzPläne für neues Rösrather Gewerbegebiet schüren in Lohmar Furcht vor Hochwasser

Angrenzend ans Gewerbegebiet Burg Sülz plant die Stadt Rösrath ein neues Gewerbegebiet, die Lohmarer Politik befürchtet eine verschärfte Hochwassergefahr.
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Ein neues Gewerbegebiet, das hinter der Burg Sülz entstehen soll, treibt den Lohmarer Kommunalpolitikern Sorgenfalten auf die Stirn. Es liegt auf dem Stadtgebiet von Rösrath, könnte aber negative Auswirkungen auf Lohmar haben, hieß es im dortigen Stadtentwicklungsausschuss.
Knackpunkt sei die Hochwassergefahr, die sich durch das Projekt erhöhen könnte. An der Stadtgrenze verläuft der Gammersbach, der bei Regen auch in der Vergangenheit schon schnell anschwoll, über die Ufer trat und große Schäden an Straßen und Gebäuden verursachte. Die offizielle Starkregengefahrenkarte stuft ihn als „hochwassergefährdet“ ein.
Hochwassergefahr: Fläche des Gewerbegebiets hilft bislang bei Versickerung
Der Gammersbach mündet in die Sülz, die ebenfalls schon wiederholt schlimme Überschwemmungen verursachte, zuletzt im Juli 2021, als viele Gewässer über die Ufer traten. Just auf der Fläche, auf der Rösrath sein neues Gewerbegebiet plane, sei eine Mulde, in der das Wasser derzeit versickere, erläuterte Horst Becker (Grüne) im Stadtentwicklungsausschuss.
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Eine Bebauung dieser Fläche könnte zu mehr Überflutungen im Gewerbegebiet Burg Sülz führen und zu einem durchgehend höheren Pegel der Sülz. Eine Abstimmung der Rösrather mit der Nachbarkommune habe bislang nicht stattgefunden. „Wir haben das aus der Zeitung erfahren“, sagte Becker.
Das verwundert vor allem vor dem Hintergrund, dass Rösraths Bürgermeisterin Bondina Schulze den Grünen angehört ebenso wie ihr Lohmarer Amtskollegin Claudia Wieja. Diese soll nun das Gespräch suchen. Man könne doch nicht einfach zuschauen, appellierte Horst Becker. „Wir in Lohmar lassen zum Teil Bebauung gar nicht mehr zu.“
Stadtrat in Rösrath hat „Öko-Tec-Campus“ schon zugestimmt
Der Stadtrat von Rösrath hat bereits grünes Licht gegeben für den „Öko-Tec-Campus“ zwischen dem Ortsteil Rambrücken, der Sülztalstraße und Burg Sülz. Auf rund 67.000 Quadratmetern will die Firma Go-Green Real-Estate GmbH aus Erftstadt einen Handwerkerhof für mehr als 30 kleinere Betriebe ansiedeln, dazu Platz schaffen für Büros, ein Restaurant und Wohnhäuser. Die ein- bis zweistöckigen Gebäude werden aus nachwachsenden Rohstoffen errichtet.
Ein Regenrückhaltebecken soll das Gebiet mit Brauchwasser versorgen, die Energie weitgehend vor Ort produziert werden. Photovoltaik liefert Strom, ein Blockheizkraftwerk Wärme. Dezernent Christoph Herrmann sprach von einem zukunftsweisenden, ökologischen und „optisch ansprechenden Gewerbegebiet“. Die erforderlichen Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans und zur Aufstellung eines Bebauungsplans laufen gerade an.

