Nach Austritt aus AfDKöppinger bekommt Schützenhilfe von der Stadtverwaltung

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Stadtrat Königswinter (Archivbild)

Königswinter – Das aus der AfD ausgetretene Ratsmitglied Michael Köppinger hat den von seinen ehemaligen Parteifreunden erneut geäußerten Verdacht, er habe Fraktionsgelder veruntreut, als „dreiste Lüge“ zurückgewiesen.

Schützenhilfe bekommt Köppinger, der als fraktionsloses Mitglied weiter dem Königswinterer Stadtrat angehört, von der Stadtverwaltung: Michael Köppingers Abrechnung sei „total schlüssig“ gewesen, bestätigte auf Anfrage Carsten Herrmann, der Leiter des Vorstandsbüros, das die summarische Aufstellung geprüft hat. Für das erste Quartal 2021 habe Köppinger sogar den Großteil der Fraktionsgelder erstattet, da die AfD-Fraktion kaum Auslagen gehabt habe, so Herrmann.

Rhein-Sieg: Michael Köppinger kritisierte die AfD scharf

Michael Köppinger war bei der Kommunwahl im Herbst für die AfD angetreten, nachdem er in den Vorjahren bereits in der Linkspartei und der CDU gewesen war. Im März dieses Jahres hatte er seinen Austritt aus der Partei angekündigt und sie scharf kritisiert.

Die zweiköpfige AfD-Fraktion im Rat, der Köppinger vorsaß, löste sich auf. Die AfD Rhein-Sieg-Kreis erstattete Strafanzeige wegen des Verdachts der Veruntreuung beziehungsweise Unterschlagung; die Staatsanwaltschaft hat deren Eingang bestätigt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Den Verdacht hat indes jetzt Köppingers ehemaliger Fraktionskollege Edgar Lenzen in einer Pressemitteilung wiederholt, in der er seinen ehemaligen Parteifreund auffordert, sein Ratsmandat niederzulegen. Wenn Michael Köppinger „unsere Wähler und unser Programm nicht mehr vertreten kann, sollte er konsequenterweise das Mandat abgeben“, so die Forderung Lenzens, der AfD-Stadtsprecher in Königswinter ist und zurzeit als Einzelmitglied dem Rat angehört. Hintergrund der Forderung dürfte auch sein, dass die AfD mit einem Nachrücker für Köppinger wieder Fraktionsstatus bekommen würde.

Michael Köppinger will sein Mandat aber behalten, wie er auf Anfrage betont. Er sei als Vertreter einer liberal-konservativen Politik gewählt worden und fühle sich den Wählern verpflichtet, nicht einer Partei.

KStA abonnieren