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Studie zu EinkommenIm Rhein-Sieg-Kreis arbeitet fast jeder Fünfte für Niedriglohn

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kellnerin-Gastronomie

In der Gastronomie sind überwiegend Geringverdienende beschäftigt.

Rhein-Sieg-Kreis – Fast jeder fünfte Beschäftigte in der Region arbeitet im Niedriglohnsektor. Das geht aus einer Studie hervor, die das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung veröffentlicht hat. Demnach verdienten im Jahr 2020 von 101.217 Personen, die im Kreisgebiet einem versicherungspflichtigen Vollzeitjob nachgehen, 19.527 weniger als 2284 Euro brutto monatlich – und damit weniger als zwei Drittel des mittleren Bruttoeinkommens in Deutschland. Das entspricht einem Anteil von 19,3 Prozent der versicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Rhein-Sieg-Kreis.

Gastronomie stark betroffen

Die Studie des WSI zeigt deutliche Unterschiede von Männern und Frauen. Frauen sind auch hierzulande erkennbar häufiger schlecht bezahlt trotz Vollzeitjob. Während unter den rund 69.500 vollzeitbeschäftigten Männern im Kreisgebiet knapp 10.500 weniger als 2248 Euro monatlich verdienten, was einem Anteil von 15,2 Prozent entspricht, lag der Anteil von Frauen fast doppelt so hoch: In den 19 Städten und Gemeinden des Kreises verdienten von rund 31.700 vollzeitbeschäftigten Frauen fast 9000 weniger als das mittlere Bruttoeinkommen. Das sind 28,3 Prozent.

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Im Branchenvergleich schneidet wie in ganz Deutschland auch im Rhein-Sieg-Kreis die Gastronomie besonders schlecht ab. Hier hat das WSI für das Jahr 2020 unter den 2169 Vollzeitbeschäftigten insgesamt 1449 Geringverdienende ausgemacht. Das entspricht einem Anteil von 66,8 Prozent.

Im Rhein-Sieg-Kreis gab es der Studie zufolge mehr Beschäftigte im Niedriglohnsektor als in benachbarten Regionen. So war der Anteil der Geringverdienenden in Bonn mit 11,1 Prozent auch im Landesvergleich besonders niedrig. Ebenso gab es in Köln (13,4 Prozent), im Oberbergischen Kreis (15,8 Prozent) und im Rheinisch-Bergischen-Kreis (17,2 Prozent) anteilig weniger Geringverdienende.