Förderung von WohnungsbauRhein-Sieg-Kreis bekommt Geld für jährlich 210 Wohnungen

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NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach und Landrat Sebastian Schuster (CDU, beide vorn)

Rhein-Sieg-Kreis – Das Problem ist lange schon bekannt, neu ist hingegen der Ansatz, der Lösung einen Schritt näher zu kommen. 64 Millionen Euro Wohnungsbauförderung gewährt das Land Nordrhein-Westfalen dem Rhein-Sieg-Kreis im laufenden Jahr und im Jahr 2022.

Das Neue an dieser ersten Vereinbarung des Landes mit einem Kreis: Das Geld wird in zwei Tranchen als sogenanntes Globalbudget zur Verfügung gestellt. „Sie können frei entscheiden, wofür Sie die Mittel ausgeben“, sagte die Ministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Montag bei der Unterzeichnung einer Zielvereinbarung. Die Summe könne für den Mietwohnungsbau ebenso wie für die Eigenheimförderung, energetische Sanierung oder Wohnraum für Studierende ausgegeben werden. Der Rhein-Sieg-Kreis verpflichtet sich aber, für den Bau von jährlich 210 öffentlich geförderten Wohneinheiten zu sorgen.

Kreis braucht 30.000 Wohneinheiten bis 2030

Wie dringend eine solche Förderung ist, machte Landrat Sebastian Schuster klar. Bis zum Jahr 2030 brauche der Rhein-Sieg-Kreis als Zuzugsregion über 30 000 neue Wohneinheiten. Die könnten aber nicht nur in den ohnehin bevölkerungsreichen und dicht besiedelten Kommunen entstehen, sagte er unter anderem an die Adresse der Bürgermeisterin Alexandra Gauß (Windeck) und ihres Kollegen Rainer Viehof aus Eitorf.

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Wohnen auf dem Land sei nicht zuletzt durch die Pandemie wieder nachgefragt, neue Baugebiete in den ländlichen Kommunen notwendig. „Wir müssen alle zusammenarbeiten“ warb Stephan Vehreschild als Sprecher der Bürgermeister und Bürgermeisterinnen im Rhein-Sieg-Kreis für ein gemeinsames Vorgehen – auch wenn es beim Flächenangebot und den übrigen Voraussetzungen durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen Städten und Gemeinden gebe.

„Jedes Wohnprojekt hat auch mit Problemen zu kämpfen“, sagte Vehreschild; Bodenversiegelung und -verbrauch seien ebenso zu bedenken wie Fragen der Infrastruktur. Einem schnelleren Fortschritt stehe das Planungsrecht entgegen, was auch Vertreter der Bauwirtschaft im Kreishaus unterstrichen: „Das muss beschleunigt werden, sonst helfen Ihnen die Mittel nicht“, sagte ein Investor.

Zügige Bearbeitung der Förderanträge sagte Tim Hahlen zu, der Leiter des Amts für Beteiligungen, Gebäudewirtschaft und Kreisstraßenbau bei der Kreisverwaltung: „Ein Bauprozess dauert“, bis das Geld in Steine umgesetzt sei, vergingen wohl zwei Jahre.

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