Vor dem Duell mit dem „Lieblingsgegner“ SSV Merten fordern Sportchef Frank Fußhöller und Trainer Nils Teixeira ein anderes Gesicht.
„Zeit der Ausreden ist vorbei“Spieler des FC Hennef 05 stehen in der Pflicht

Der FC Hennef 05 um Kenan Karaca (rechts) und Leon Rosic will den Turnaround schaffen.
Copyright: Quentin Bröhl
Dem Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef 05 gehen die Außenverteidiger aus. Zur Unzeit, könnte man hinzufügen. Während Vizekapitän Burak Mus in dieser Saison noch gar keinen Einsatz verbucht hat, zogen sich sowohl Akeem Bouakran als auch (der eingewechselte) Lukas Harden im jüngsten Kellerduell bei den SF Düren (3:4) eine Muskelverletzung zu. Beiden droht eine mehrwöchige Pause. „Ihr Ausfall schmerzt mindestens genauso sehr wie das Ergebnis“, sagt Cheftrainer Nils Teixeira.
Zumal seine Elf am Sonntag (15 Uhr) mit dem SSV Merten einen Gegner empfängt, der auf den Flügeln über jede Menge Offensivpower verfügt. Gut möglich, dass der gelernte Sechser Lukas Kubek erneut als Rechtsverteidiger aushelfen muss. Auf der anderen Seite könnte Boran Yörük ins kalte Wasser geworfen werden, denn der erstmals in den Senioren-Kader berufene U-19-Akteur ist gelernter Linksverteidiger.
Die Qualitätsfrage stellt sich für mich nicht
„Egal wie sich Tex am Ende entscheidet: Die Zeit der Ausreden ist vorbei“, betont Sportchef Frank Fußhöller. „Die Qualitätsfrage stellt sich für mich nicht. Wir haben 16 Jungs im Aufgebot, die im Endspurt der Vorsaison 13 von 18 möglichen Punkten geholt haben. Sie sind jetzt einfach in der Pflicht.“
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Die Last-Minute-Niederlage in Düren habe er „keineswegs verdaut. Ich bin immer noch mächtig angefressen, denn einen solch blutleeren Auftritt habe ich wirklich nicht kommen sehen.“ Auch der Coach monierte fehlende Grundtugenden: „Gerade in der ersten halben Stunde hat uns der Gegner mit banalen Mitteln den Schneid abgekauft – das darf sich so nicht wiederholen.“ Trotz zweier Comebacks der Gäste nach einem 0:2- und 2:3-Rückstand bezeichnete er die Dürener als „griffiger und gieriger. Auch der Lucky Punch mit dem Schlusspfiff war ein Tor des Willens.“
Merten bezwingt Spitzenreiter VfL Vichttal
Am Sonntag erwartet der FCH nun einen Rivalen, der wie kein zweiter für Last-Minute-Tore steht. „Wir müssen wach sein“, betont Teixeira, „von der ersten bis zur letzten Sekunde.“ Der Vizemeister ließ zuletzt mit einem 2:1-Erfolg über den bis dato ungeschlagenen Spitzenreiter VfL Vichttal aufhorchen. „Wir sind trotzdem noch längst nicht da, wo wir sein wollen“, betont Trainer Bünyamin Kilic vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. „Aber mit diesem Sieg hat die Mannschaft mein Herz vorerst zurückerobert.“
Vorerst, wohlgemerkt. Denn auswärts wartet der Tabellenvierte noch immer auf seinen ersten Saisonerfolg. Eine weitere Statistik dürfte den Hennefern Mut machen, denn in der vergangenen Spielzeit entschied man beide Partien gegen den SSV Merten für sich. Überhaupt spricht der direkte Vergleich eindeutig für die 05er: In den letzten acht Mittelrheinliga-Duellen mit dem Klub aus Bornheim holte man 22 von 24 möglichen Punkten (25:4-Tore). Bleibt aus Hennefer Sicht zu hoffen, dass Merten ein „Lieblingsgegner“ bleibt.
Alexander Otto kehrt nach Königsdorf zurück
Alexander Otto vom Siegburger SV 04 kehrt am Sonntag an seine letzte Wirkungsstätte als Jugendtrainer zurück. Seine Mittelrheinliga-Elf muss ohne Alec Vinci (Gelb-Rot-Sperre) beim TuS Königsdorf ran. Dort, wo Otto in der Saison 2016/17 die U19 betreute. Zudem kommt es zum Wiedersehen mit TuS-Spielertrainer Takahito Ohno, den er in der Spielzeit 2021/22 bei Viktoria Glesch-Paffendorf coachte. „Taka ist einer der Gründe, warum Königsdorf als Sechster so gut dasteht“, sagt Otto.
Im Verbandspokal-Duell in Siegburg vor gut drei Wochen (2:0) verzichtete der Ex-Spieler des FC Hennef auf einen Einsatz, doch am Sonntag dürfte Ohno wieder als Abwehrchef auf den Platz zurückkehren. Die Königsdorfer Ergebnisse gegen Merten (1:0), Bergisch Gladbach (1:1) und beim FC Wegberg-Beeck (2:1) bezeichnet Otto als „Warnung genug“.