Wiesenfest des BUNDNaturschützer zeigen in Sankt Augustin nachhaltige Heuproduktion

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Der BUND feierte Wiesenfest.

Sankt Augustin – Die Natur hält nicht viel von geregelten Arbeitszeiten. Wenn Wiesen gemäht werden müssen, kann es mit dem Feierabend schnell schwierig werden.

„Das Heu muss gemacht werden, bevor es regnet“, sagte Anne-Dore Holl, die für das Wiesenzentrum des BUND in Niederpleis aktiv ist: „Ich komme aus einer Landwirtschaftsfamilie, da weiß man, dass man notfalls auch samstags und sonntags ranmuss.“

Jetzt präsentierte die Naturschutzorganisation das, was die Bewirtschaftung ihrer Ackerflächen besonders macht. Dabei stehe der Schutz der tierischen Feldbewohner im Vordergrund, erläuterte Holl: „Unsere Balkenmäher sind bewusst hoch eingestellt, um die am Boden lebenden Insekten und kleine Tiere wie Blindschleichen oder Feldmäuse zu schützen.“

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Besucher informierten sich über nachhaltige Heuproduktion.

Es wird immer von innen nach außen gemäht, um Tieren Fluchtmöglichkeiten zu geben; zudem bleiben immer Wiesenstreifen als Rückzugsorte stehen. Der BUND hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Ackerflächen im Rhein-Sieg-Kreis erworben oder gepachtet.

im Hochsommer bedeutet ihre Bewirtschaftung eine Herausforderung für den Verband und seine überwiegend ehrenamtlichen Helfer: „Im Augenblick kommen wir mit dem Mähen kaum nach“, berichtete Holl, zumal der Einsatz von Maschinen weitgehend tabu ist.

Was für Pferde gefährlich ist, wird herausgerupft

Der motorbetriebene Balkenmäher mit der kompakten Ballenpresse wird mit der Hand geführt, oft wird noch mit der Harke und dem Rechen auf dem Feld nachgearbeitet. Ein Aufwand, der sich lohne, beteuern die BUND-Mitglieder.

Das Heu, das nicht für den eigenen Tierbestand verbraucht werde, gehe an Pferdehalter, sagte Holl: „Wir rupfen vorher sorgfältig alles heraus, was für Pferde gefährlich ist, wie das Jakobskreuzkraut und das Johanniskraut.“

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Die kompakten Heuballen werden zum Stückpreis von fünf Euro abgegeben und in der eigenen Scheune vorsortiert. Dabei wird auch auf die speziellen Vorlieben der Tiere eingegangen. Eine Pony-Halterin mag es zum Beispiel besonders, wenn in den Ballen auch härtere Fasern enthalten sind: „Das fressen ihre Tiere besonders gerne.“

Weniger geschätzt werde es dagegen, wenn zu viel Ackerstaub in die Ballen geraten sei, sagte Holl: „Denn es gibt auch Pferde mit einer Staub-Allergie.“

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