An historischer StelleIn Siegburger Innenstadt soll Neubau mit 22 Wohnungen entstehen

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Auf insgesamt sechs Etagen planen die Investoren zwei Ladenlokale und insgesamt 22 Eigentumswohnungen. 

Siegburg – Ein markantes Haus in bester Siegburger Innenstadtlage soll einem Neubau weichen: Ein Entwurf für ein Wohn- und Geschäftshaus an der Bahnhofstraße 16, wo heute eine Zeeman-Filiale untergebracht ist, war unlängst im Planungsausschuss zu sehen.

Die Troisdorfer Firma Trofi Wohnbau- und Vertriebs GmbH plant ein repräsentatives Eckhaus mit abgerundeter Front, das Platz für zwei Ladenlokale und 22 Eigentumswohnungen mit bis zu 100 Quadratmetern Wohnfläche bietet. Vorgesehen sind sechs Voll- und ein Staffelgeschoss.

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Trotz guter Substanz wird das ehemalige Kaufhaus Rhela abgerissen: Zu klein sind die Fenster, es gibt auch statische Probleme. 

„Eigentlich wollten wir das alte Haus erhalten“, bedauert Geschäftsführer Halil Fidan, was aber wegen statischer Probleme und unzeitgemäß kleiner Fensteröffnungen nicht möglich gewesen sei. Das Haus habe eine gute Substanz, sei solide aus Stein gebaut. „So etwas ginge heute gar nicht mehr.“ Die Metallfassade vor dem Erdgeschoss sehe allerdings furchtbar aus.

Hochwertig, barrierefrei und seniorengerecht solle gebaut werden. Fidan hofft, dass 2023 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Anfragen für die Wohnungen gebe es bereits, obwohl er eigentlich noch kaum über das Projekt informiert habe.

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Nach dem Abriss werde sein Sohn Özgür die Federführung übernehmen, der als Immobilienkaufmann mit in der Firma arbeitet. Der sieht „sehr viel Potenzial“ für das Haus, auch für Pendler, die in Frankfurt arbeiten, aber in Siegburg wohnen wollen und von der Nähe zum ICE-Bahnhof profitieren würden. Aufmerksam auf das Grundstück hatte ihn ein Bekannter aus Siegburg gemacht. Dann stellte sich auch noch heraus, dass das Haus in den oberen Stockwerken leer steht. Der Entwurf für den Neubau kommt vom Bonner Architekturbüro Schweitzer.

Siegburger kannten das Gebäude lange Zeit als Hohage-Kaufhaus. Zu Beginn der NS-Zeit befand sich dort das Kaufhaus „Rhela“, dessen jüdischer Eigentümer schon kurz nach der Machtübernahme drangsaliert und boykottiert wurde. Eines der wichtigsten Fotodokumente zum Nationalsozialismus in der Kreisstadt zeigt SA-Männer, die sich vor dem Geschäft postiert haben.

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