Der Mann hatte im Juni im ICE randaliert und zwei Personen verletzt. Die Staatsanwaltschaft beantragte jetzt die Einweisung in die Psychiatrie.
Attacke am ICE-Bahnhof SiegburgStaatsanwaltschaft fordert Einweisung für 31-jährigen Randalierer

Ein ICE der Deutschen Bahn steht in einem Hauptbahnhof. (Symbolbild)
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Nach einer schweren Auseinandersetzung am ICE-Bahnhof Siegburg hat die Bonner Staatsanwaltschaft beantragt, einen 31-Jährigen in eine psychiatrische Klinik einzuweisen. Sie wirft ihm zweifachen versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. Der Mann soll bei den Taten unzurechnungsfähig gewesen sein.
Der Fall werde vor dem Bonner Schwurgericht verhandelt, bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts. Demnach wollte der Beschuldigte am Morgen des 3. Juni von München aus mit einem ICE nach Wien fahren, sei aber in den ICE 728 Richtung Essen gestiegen.
In der Bahn randaliert
Als er unterwegs seinen Irrtum bemerkte, habe er in der Bahn randaliert, so dass der Zugführer anordnete, den Passagier beim nächsten fahrplanmäßigen Halt, nämlich im Bahnhof Siegburg, aus dem Zug zu werfen. Der Mann aber habe sich geweigert und sei in der Tür stehen geblieben.
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Daraufhin soll ein Zugbegleiter (61) versucht haben, ihn von außen ins Freie zu ziehen. Dabei erhielt der Schaffner einen Schlag und stürzte auf den Bahnsteig, wo ihn der Randalierer getreten haben soll. Laut Staatsanwaltschaft habe er ihn tödlich verletzen wollen. Der Zugbegleiter wurde mit Prellungen, einer Platzwunde am Kopf und einem Schock in ein Krankenhaus gebracht.
Ebenfalls schwer verletzt wurde ein 38-jähriger Fahrgast, der dem Bahnmitarbeiter helfen wollte. Er brach nach Tritten gegen Kopf und Oberkörper zusammen und musste noch im Bahnhof reanimiert werden.
Der Ankläger geht davon aus, dass der Beschuldigte den Tod des Helfers in Kauf genommen habe. Seit dem Vorfall ist der 31-Jährige vorläufig in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.