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Großeinsatz in BayernMann greift in vollbesetztem ICE Fahrgäste mit Axt an – mehrere Verletzte

3 min
Ein ICE rast über die Schienen.

Der ICE war laut Polizei mit etwa 500 Fahrgästen in Richtung Wien unterwegs. (Symbolbild)

Ein Mann geht mit Hammer und Axt auf Fahrgäste eines ICE los. Er wird festgenommen. Viele Fragen sind noch offen.

Ein 20-jähriger Syrer hat im ICE von Hamburg nach Wien drei Männer aus seinem Heimatland mit einem Hammer und einer Axt angegriffen. Der Schnellzug mit rund 500 Passagieren an Bord kam daraufhin nahe Straßkirchen in Niederbayern auf freier Strecke zum Stehen. Insgesamt wurden fünf Personen verletzt – am schwersten der mutmaßliche Täter selbst.

Angriff im ICE – 20-Jähriger verletzt mehrere Menschen mit Hammer und Axt

Mindestens ein Fahrgast habe den Mann überwältigt, die herbeigerufene Polizei habe den Angreifer festgenommen. Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund lägen bislang nicht vor, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in München. Das Motiv sei weitgehend unklar. Bei den Verletzten handelt es sich nach Herrmanns Auskunft um eine Frau aus Syrien und ihren Sohn, sowie einen weiteren Syrer und eine vierte Person. Die Polizei hatte von Menschen im Alter von 15, 24, 38 und 51 Jahren gesprochen.

Ebenfalls nicht klar sei bisher, ob sich Angreifer und Opfer kannten. „Nachdem was wir bisher wissen, hat er unmittelbar vorher mit denen geredet“, sagte Herrmann. Er gehe davon aus, dass ihm zumindest bewusst war, dass sie auch Syrer waren.

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ICE-Angreifer war anerkannter Flüchtling – Behörden prüfen Vergangenheit

Bei dem Angreifer handelte es sich um einen Flüchtling, der in Österreich einen Aufenthaltstitel besaß. Im Zug nach Wien habe er sich legal aufgehalten, sagte Herrmann. Die bayerischen Ermittlungsbehörden kooperierten mit den österreichischen Stellen. In Bayern sei der Mann bisher noch nicht auffällig gewesen. In anderen deutschen Bundesländern müsse das noch überprüft werden.

Die Hintergründe der Tat sind derzeit noch unklar, ebenso das genaue Verhältnis der beteiligten Personen zueinander. Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund gebe es bislang nicht, erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstagabend in München. Das Motiv bleibe weitgehend im Dunkeln. Nach Angaben Herrmanns zählen zu den Verletzten eine syrische Frau, ihr Sohn, ein weiterer Syrer sowie eine vierte Person. Die Polizei hatte zuvor von Verletzten im Alter von 15, 24, 38 und 51 Jahren gesprochen.

Die ICE-Fahrgäste, mit Ausnahme direkter Zeugen, wurden mit einem Zugteil zunächst zum nächsten Bahnhof nach Straßkirchen gebracht. Viele konnten nach Angaben Herrmanns ihre Reise später fortsetzen. In Straßkirchen wurde eine Betreuungsstelle eingerichtet.

Notfallbetreuer für möglicherweise traumatisierte Fahrgäste

Wie das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mitteilte, waren neben zahlreichen Rettungskräften und zwei Hubschraubern auch zahlreiche Einheiten des Betreuungsdienstes und der psychosozialen Notfallversorgung im Einsatz. Ziel sei es, auch Fahrgästen beizustehen, die zwar körperlich unverletzt blieben, aber möglicherweise unter Schock stehen, erklärte ein Polizeisprecher. Laut BRK ging der Alarm gegen 14 Uhr ein. Zuvor hatten Passagiere nach der Attacke die Notbremse gezogen, woraufhin der ICE bei Straßkirchen im Landkreis Straubing-Bogen zum Stillstand kam.

Die Bahnstrecke musste nach dem Vorfall zunächst gesperrt werden. Die Deutsche Bahn äußerte sich betroffen über das Geschehen und sprach den Opfern und ihren Familien ihr Mitgefühl aus. „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten und allen, die das Erlebte nun verarbeiten müssen“, sagte ein Bahnsprecher. „Wir wünschen allen Betroffenen eine schnelle und vollständige Genesung.“ Zudem sprach er den Einsatzkräften seinen Dank für das rasche Eingreifen und die Festnahme des Verdächtigen aus. (jag/dpa)