Zwischen Siegburg und TexasTischler Nick Poole erklärt, warum er Trump wählte

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In seiner Heimat Texas arbeitet Nick Poole als Tischler, in Siegburg hilft er beim jährlichen Baseball-Camp.

In seiner Heimat Texas arbeitet Nick Poole als Tischler, in Siegburg hilft er beim jährlichen Baseball-Camp.

Siegburg – Gespannt hat auch Nick Poole den Verlauf der Stimmauszählung bei der Präsidentenwahl in den USA bis zum Schluss verfolgt. „Es sah schon lange so aus, als ob Biden gewinnt“, meint er – und hatte Recht. Dabei hatte der Texaner für Trump gestimmt. Der 35-jährige lebt mit seiner Frau Maribeth in Bryan. Die Stadt hat die Struktur eines Vororts, dabei liegen Austin und Houston jeweils rund 160 Kilometer entfernt.

Jeden Sommer, seit nunmehr neun Jahren, fliegen sie und zwei Dutzend andere Mitglieder der First Baptist Church nach Deutschland. Poole ist sportlicher Leiter des Baseball-Camps Siegburg, das die freikirchliche Christusgemeinde in den Sommerferien auf der Brückberg-Kaserne veranstaltet. Während eines Praktikums lebte Poole zwischen 2013 und 2014 sogar ein Jahr lang in Sankt Augustin. „In der Zeit habe ich viele enge Freundschaften mit Leuten jeden Alters in Siegburg und Umgebung geschlossen“, sagt er.

Republikanisch aus Tradition

In seiner Heimat arbeitet er als Tischler. Der Wahlkreis, in dem Bryan liegt, hat mit 56 Prozent für Trump gestimmt, in den umliegenden Countys liegt der Wert noch höher. „Wir wählen aus vielen Gründen republikanisch. Das hat eine Menge mit moralischen Werten, der Gesundheitspolitik und dem Schutz unserer harten Arbeit zu tun.“

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Es überraschte ihn nicht, dass das Rennen um die 38 texanischen Wahlleute im Electoral College so knapp ausfiel. Und es wunderte ihn auch nicht, dass Trump das Wahlergebnis nicht anerkennt. „Er hat ja gesagt, dass er dies tun wird. Mit der extrem frühen Stimmabgabe und der langen Auszählung ist es viel schwerer, die Gültigkeit der Stimmen durchzusetzen.“

Nun wird Joe Biden der 46. Präsident der USA. Große Auswirkungen auf sein eigenes Leben sieht Poole dadurch aber nicht: „Das County und der Staat Texas werden vielleicht einige Auswirkungen auf die Besteuerung erleben, im Süden spielt außerdem die Sicherung der Grenze eine Rolle“, glaubt er.

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