„Rock die Heide“Rund 200 Leute kamen zum neuen Festival nach Troisdorf

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Rock die Heide

Die Fans feiern ausgelassen beim ersten „Rock die Heide“.

Troisdorf – Harte Gitarrenriffs, Synthie-Klänge der 80er und ein Publikum, das noch einmal jung sein durfte – all das gab es beim ersten „Rock die Heide“-Festival in Camp Spich in Troisdorf. Der Biergarten „Zur Heide“ bot genug Platz für eine Bühne mit Tribute-Bands und mehrere hundert Rock-Fans.

Gleich mehrere Gruppen, die sich auf Cover einer oder weniger Bands verschrieben haben, hatte Festival-Gründer George Schindler gebucht: Darunter Iron Maidnem aus Budapest, die ihr Handwerk als musikalische Iron Maiden-Doubles mindestens so gut verstehen wie das Original aus Großbritannien.

Fans headbangen in Kutte oder ganz in Schwarz

Und während die ersten Klänge von „The Wicker Man“ über das Gelände schallten, versammelten sich die Metal-Bands vor der Bühne, alle im Alter zwischen Teenager und Frührentner, der Großteil jedoch um die 50 Jahre. Viele trugen Bandshirts, auch von Rage Against The Machine und Whitesnack, interpretiert an diesem Abend von Ragetrack und Whiteshake.

Wieder andere hatten sich die typischen Metal-Kutten übergeworfen und trugen beim Headbangen schlichtes, aber einheitliches Schwarz. Während der Freitag zum Hard'n'Heavy-Tag wurde, spielten am Samstag Tribute-Bands für Depeche Mode, U2, Roxette und Simple Minds. In dem Biergarten jenseits der Kölner Stadtgrenze fand George Schindler, Chef des Konzertschuppens Groove Bar, die passende Örtlichkeit.

Neue Festivals sind nach Corona noch schwerer zu etablieren

Er zog ein positives Fazit zu seinem Festival: „Die Leute nehmen es gut an und die Bands haben ordentlich abgeliefert“, resümierte er. „Dennoch ist es hart: Wir etablieren das Festival in einer Zeit, in der kleinere Festivals abgesagt werden – und wir feiern hier Premiere mit rund 200 Leuten. Da ist mehr Herzblut dabei als es finanziell sinnvoll ist“, sagte Schindler.

RS Heide2

Iron Maidnem aus Budapest, sie spielen Lieder von Iron Maiden.

Dabei liegt der Ticketpreis für je einen Tag schon bei 24 Euro – und das für Cover-Bands. „24 Euro für sechs Stunden Festival finde ich passabel“, entgegnete Schindler. Man sei darauf angewiesen, dass die Besucherinnen und Besucher die Karten weit im Vorfeld kauften, um Planungssicherheit zu haben. „Nur mit Abendkasse könnte man die Kosten für Koteletts, Cocktails und Personal nicht kalkulieren.“

Um 22 Uhr ist Schluss – auch fernab der Wohnbebauung

Zwar sei der Standort nicht direkt für ein Festival gemacht. „Aber wir haben hier eine schöne Wiese, Toiletten und aufmerksames Personal“, sagte er. „Wir wollten das Festival machen, weil wir nicht wissen, welche Corona-Beschränkungen im Herbst wieder kommen werden – hier draußen ist es ja einigermaßen safe“, meint er. Seinen Ärger, dass ihm die Stadt Troisdorf die Genehmigung trotz der Lage im Gewerbegebiet nur bis 22 Uhr ausstellte, konnte Schindler nicht verbergen.

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Spaß an den harten Gitarrenklängen hatten Gordon Bohnen und Frank und Julian Radermacher aus Troisdorf-Altenrath, die ein Tagesticket für Freitag besaßen – und das nicht als zu teuer erachteten. „Es kann ja nur was passieren, wenn jemand Geld in die Hand nimmt und etwas für die Zukunft, für die Jugend und uns Ältere etablieren will – deswegen unterstütze ich das mit einem Tag Urlaub“, sagte Bohnen.

„Heavy Metal verbindet Jung und Alt“

„Wacken hat damals mit 300 Leuten angefangen, so viele sind es hier auch“, schätzte er. „Außerdem sind Metal-Fans unglaublich friedlich. Die streiten sich höchstens darum, wer am Bierstand als Zweites dran sein darf, um den anderen vorzulassen – egal wie alt die Leute sind, Metal verbindet sie“, schwärmte er.

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