Bundesliga-Finale in Troisdorf100.000 Dartpfeile fliegen durch die Stadthalle

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Kevin Münch stand in Troisdorf mit den Demolition Darts Paderborn im Bundesliga-Finale, verlor aber knapp.

Troisdorf – Wer sich am Wochenende auf den Weg in die Troisdorfer Stadthalle machte, um den Spezialisten mit den kleinen Pfeilen bei der Ausübung ihres Sports zuzuschauen, hatte zumindest eine Sorge weniger. Die hochsommerlichen Temperaturen machten vor der Eingangstür Halt, drinnen konnten die rund 600 Dartspielerinnen und -spieler beim Bundesliga-Finale und dem Abschluss der regionalen Pütz-Dart-Liga bestens klimatisiert ihrem Hobby nachgehen.

Und auch die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. „Wir haben insgesamt 50 Dartautomaten aufgestellt. Parallel wurden an beiden Tagen rund 1200 Partien gespielt. Wenn man das Einspielen mit einrechnet, dürften an diesem Wochenende circa 100.000 Pfeile geworfen worden sein“, rechnete Organisator Wolfgang Pütz vor, der mit einem achtköpfigen Team ganze Arbeit geleistet hatte.

Bundesliga-Finale in Troisdorf: Dart-Team aus Bayern fährt den Sieg ein

Das Bundesliga-Finale gewannen die Mac Leods Dettelbach (Bayern) gegen die Demolition Darts Paderborn (NRW) mit 4:3. Darüber hinaus wurden viele weitere Sieger gekürt. Insgesamt wurden 30 000 Euro Preisgeld ausgeschüttet, und 150 Pokale wechselten den Besitzer. Ein stolzer Gewinner war Mike de Witte von Jukebox Troisdorf, der in der C-Liga als Einzelspieler Platz eins vor Patrick Hödel (ebenfalls aus Troisdorf) belegte.

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Das Team Duck Tales aus Hennef ging beim Bundesliga-Finale in der Troisdorfer Stadthalle an den Start.

„Ich habe erst vor einem Jahr mit Dart spielen angefangen. Da habe ich eine Musikkneipe aufgemacht und seitdem genug Zeit zumTrainieren. In der Woche sind das bestimmt zehn Stunden“, berichtete der 30-Jährige, der nun am kommenden Wochenende in Bornheim die Relegation um den Aufstieg in die B-Liga spielen wird. Bei den Teams belegte „Eins zwei Bier“ aus Sankt Augustin Rang eins in der C-Liga-Saison vor den „Duck Tales“ aus Hennef.

Der Dartsport zeigte sich in Troisdorf von seiner generationsübergreifenden Seite. Ältester Spieler war Jürgen Behner. Der 70 Jahre alte Polizist im Ruhestand aus Sankt Augustin bezeichnet sich selbst als „Dart-Opa“. Der jüngste Sportler kam ebenfalls aus Sankt Augustin. Jayson Behner ist gerade einmal fünf Jahre alt und weiß mit den Pfeilen und ihren Plastikspitzen bereits umzugehen.

Folge der Corona-Pandemie: Zwanzig Prozent weniger Dart-Spieler

Die zumeist positiven Signale, die vom Troisdorfer Dart-Wochenende ausgingen, musste Pütz, der auch 2. Vorsitzender des Deutschen Sportautomatenbundes ist, ein wenig relativieren: „Corona hat für einen Schwund bei uns gesorgt. Wir haben rund 20 Prozent der Spieler verloren. Wir hatten zwei Jahre keinen Liga-Betrieb.“

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Zwar sei Dart bei Jung und Alt beliebt und werde in den Medien gern geschaut, „aber auch unser Sport hat ein demografisches Problem. Unsere Spieler sind im Durchschnitt recht alt. Und die jungen Leute gehen nicht mehr in einen Verein“.

Die Lösung liege darin, „dass wir als Verband moderner und jünger werden“. Und soviel steht schon fest: Auch im Jahr 2023 wird ein August-Wochenende wieder die Troisdorfer Stadthalle in Beschlag nehmen.

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