ZugunglückVor 50 Jahren entgleisten in Troisdorf vier Kokswaggons

So berichtete die Lokalzeitung vor 50 Jahren über das Zugunglück in Troisdorf. Repro: Bröhl
Copyright: Quentin Bröhl
Troisdorf – „Der Lärm von reißendem Eisen und schleudernden, tonnenschweren Waggons“ riss die Anwohner aus dem Schlaf, nur Augenblicke später stürzten vier Waggons eines mit Koks beladenen Güterzugs um. Ein schweres Zugunglück beherrschte am 26. Juli 1972 die Berichterstattung der Lokalpresse: Unweit des Bahnhofs in Troisdorf waren vier Waggons eines mit Koks beladenen Güterzugs entgleist. Verletzt wurde niemand, die Folgen waren dennoch gravierend. Von langen Verspätungen im Schienenverkehr wussten die Journalisten zu berichten.
Zugunglück in Troisdorf: Waggons waren völlig ineinander verkeilt
Eine gebrochene Achse hatte das Unglück ausgelöst, der 26. Waggon eines 40 Wagen langen Zugs wurde Hunderte Meter über die Schienen geschleift, bevor die vier Waggons entgleisten. Einen solchen Schaden bekomme der Zugführer erst einmal nicht mit, sagte damals der Chef des Siegburger Bahnbetriebsamts.
Just an der Stelle, wo Siegtal- und rechtsrheinische Rheinstrecke zusammentreffen, lagen völlig ineinander verkeilt die Waggons, deren Ziel Lothringen gewesen war, vier Oberleitungsmasten waren herabgerissen worden. Der Führer eines Zuges aus dem Siegtal konnte gerade noch vor herabhängenden Leitungen und Masten stoppen.
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Schon in der Nacht wurden etwa 100 Arbeiter eines Bahntrupps aus Deutz in Marsch gesetzt, dennoch konnten erst sieben Stunden später die ersten Züge auf der Siegtalstrecke wieder fahren. Und als wäre das nicht genug, war nach einem Unwetter zwei Tage zuvor auch die Siegtalstraße teilweise nicht zu befahren.
Züge mit nicht verderblicher Ladung wurden in Gremberghoven zurückgehalten, Personenzüge und eilige Güterzüge über die linke Rheinseite umgeleitet. Bis zur Reparatur des Fahrdrahts schoben Dieselloks die Züge durch den stromlosen Abschnitt.