Hans Leopold Müller rückte 1984 für die Grünen in den Rat nach und tritt jetzt für die UWG Regenbogen als Bürgermeisterkandidat an.
Dienstältester im StadtratLeo Müller stellt sich in Troisdorf als Bürgermeister zur Wahl

Hans Leopold Müller ist Kandidat der UWG Regenbogen für das Amt des Bürgermeisters in TRoisdorf. Der städtische Blitzer geht auch auf seine Initiative zurück.
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Sollte Hans Leopold Müller ein Mandat im Troisdorfer Stadtrat erreichen, dürfte er für einige Minuten der konstituierenden Sitzung dem Gremium vorsitzen: Seit 1984 gehört der heute 66-Jährige dem Stadtrat an, damit ist er der unangefochtene Dienstzeitälteste.
Als Sachkundiger Bürger rückte Müller, Markenzeichen: weißer Rauschebart, 1984 zunächst nach, im Jahr darauf wurde er über die Reserveliste der Grünen erstmals gewählt. 1998 verließ er mit Jochen Hufschmidt die Ökopartei im Streit und gründete die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) Regenbogen.
Leo Müller: „Jahrelang für Videoüberwachung im Bahnhofstunnel gekämpft“
Auch auf diesem Ticket gelang Müller der Wiedereinzug in den Stadtrat; „sehr übersichtlich“, nennt er selbst die Ergebnisse seiner Kandidaturen um das Amt des Bürgermeisters. Warum er dennoch immer wieder antritt? „Es ist meine Heimatstadt“, sagt Müller. „Und ich denke, dass ich es kaum ertragen könnte, dass ein Nicht-Troisdorfer an der Spitze steht.“
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Bei aller Verbundenheit mit der Stadt, in der er geboren wurde, bezeichnet Müller Portugal als „mein zweites Heimatland“. In den vergangenen 45 Jahren sei er mindestens ein- bis zweimal jährlich dort gewesen, die Portugiesen schätzt er als „sehr tolerantes und respektvolles Volk“. Weiteres Hobby Müllers sind drei tägliche Spaziergänge mit seinem Hund – einem portugiesischen Podengo.
Ein Erfolg von Müllers kommunalpolitischem Engagement steckt im Boden: Unterflurcontainer für Altglas, die nach und nach die lärmenden Alt-Behälter ersetzen sollen. „Sicherheit ist nicht nur ein rechtsradikales Thema“, sagt er außerdem. „Wir haben ja auch jahrelang für die Videoüberwachung im Bahnhofstunnel gekämpft.“
Sicherheit ist für Müller „in, an und auf“ den Troisdorfer Straßen wichtiges Thema. Das Ziel einer städtischen Verkehrsüberwachung verfolgte er, seit einigen Jahren ist ein mobiler Blitzer für die Stadt im Einsatz. „Wir wollen keine Abzocke betreiben“, versichert Müller, der vor seinem Eintritt in die Rente 20 Jahre lang Arbeitslosen- und Flüchtlingsberater war. Vor Schulen, in Spielstraßen, vor Kitas und in Altenheimen solle das Tempo aber kontrolliert werden.
Seit Jahren fordert Müller die Schaffung von Trinkbrunnen in der Stadt; vor wenigen Wochen ist ein erster in der Stadt in Betrieb gegangen. „Wir müssen Hitzeresilienz hinkriegen“, fordert Leo Müller.
Drei Fragen an Hans-Leopold Müller
Warum sollte man Sie wählen? Weil dadurch garantiert wäre, dass ich dafür einsetze, dass aus dem großen Infrastrukturpaket Mittel auch in Troisdorf landen und dass Projekte auch umgesetzt werden. Und dass bei den kleineren und mittleren Dingen wie den Unterflurcontainern mehr „Wumms“ reinkommt.
Ihre erste Amtshandlung als Bürgermeister? Die reparaturwürdigen Straßen in Mitte und anderswo so bald wie möglich sanieren. Den Eigentümern der Häuser an der Oberen Kölner Straße 5000 Euro Zuschuss für den Umbau von Läden zu Wohnungen bezahlen und den Schandfleck Unterführung Sieglarer Straße beseitigen.
Lösungsansatz für ein zentrales Thema: Den Standort für das Projekt Kuttgasse (für Suchtkranke, Anm. d. Redaktion) würden wir um die Ecke verlagern, wo der Bauhof eine Außenstelle hat. Da wäre auch ein winterfestes Angebot möglich. Außerdem die Umgestaltung der B8 in Spich, vielleicht nach dem Vorbild in Hennef.