Unsicherheit überwiegt nach MPKDas bedeuten die Corona-Beschlüsse für Rhein-Sieg

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10 000 Lehrkräfte aus Grund- und Förderschulen sollen aus Sonderkontingenten des Kreises geimpft werden.

Rhein-Sieg-Kreis – „Früher traf man sich um diese Zeit zu Boxkämpfen vor dem Fernseher“, scherzte Landrat Sebastian Schuster. Nun gab es gegen 3 Uhr die Ergebnisse der jüngsten Ministerpräsidenten-Konferenz mit Kanzlerin Angela Merkel. Die Folgen der Beschlüsse waren am Dienstag in vielen Punkten noch nicht geklärt: So wartet der Landrat nicht zuletzt auf eine Klarstellung, was Gründonnerstag als „Ruhetag“ für die Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung bedeutet.

Unterschiede in Kommunen

Kontaktarmer Urlaub sei im Rhein-Sieg-Kreis nicht das Thema, sagte Schuster. „Interessant“ aber nannte er, „dass die Notbremse in Zukunft umgesetzt werden soll“. Für den Rhein-Sieg-Kreis mit steigender Inzidenz in Richtung 100 sei dann aber erneut die Frage zu stellen, wie man die 19 Kommunen behandele, die ja sehr unterschiedliche Fallzahlen hätten.

Weniger Impfstoff von Astrazeneca vorhanden

897 aktuelle Fälle verzeichnete die Kreisverwaltung am Dienstag, laut Schuster fast doppelt so viele wie zu Anfang des Monats. Knapp 3000 Menschen sind in häuslicher Absonderung. „Sehr rege“, so Schuster, bleibe das Infektionsgeschehen in Kitas, Schulen, Heimen und Pflegediensten; 220 Erkrankte seien davon betroffen. Dass trotz fortschreitender Impfung auch in Heimen noch Infektionen entdeckt werden, ist für Gesundheitsamtsleiterin Dr. Kirsten Hasper kein Widerspruch. Geimpfte könnten positiv getestet werden, auch wenn sie nicht schwer erkrankten. Es handele sich aber um Einzelfälle.

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Derweil muss auch der Rhein-Sieg-Kreis mit weniger Impfstoff von Astrazeneca auskommen: Um 1930 Impfdosen wurde das Kontingent für die laufende Woche gekürzt, von der Biontech-Vakzine stehen hingegen 4000 Dosen mehr zur Verfügung. Auch der Moderna-Impfstoff wird im Rhein-Sieg-Kreis verimpft.

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Am Wochenende hatte die Debatte um Astrazeneca die Impfstrategie im Kreis aus dem Tritt gebracht, im Impfzentrum wurden alle Termine am Samstag- und Sonntagvormittag abgesagt. „So kurzfristig hatten wir auch die Ärzte nicht zur Verfügung“, rechtfertigte Gesundheitsdezernent Dieter Schmitz am Dienstag die Entscheidung.

Beschlossen sei aber ohnehin eine Strategieänderung: So werden schon in dieser Woche rund 10 000 Lehrkräfte aus Grund- und Förderschulen mit Impfstoff aus den Sonderkontingenten des Kreises geimpft, ebenso Erzieherinnen oder Beschäftigte in der Tagespflege. „Das läuft sehr, sehr gut“, berichtete Dezernent Schmitz über die Immunisierung bestimmter Berufsgruppen in 35 „dezentralen Impfstraßen“ (Arztpraxen) – nicht zu verwechseln mit dem Impfen für jedermann in Hausarztpraxen, das Mitte April beginnen soll.

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