Umweltverband fordert365-Euro-Ticket durch Pkw-Maut finanzieren

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Der BUND fordert eine direkte Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket.

Düsseldorf – Ein bundesweit gültiges 365-Euro-Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr und eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets oder ein vergleichbar preiswertes Angebot für Menschen mit niedrigem Einkommen fordert der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ab 1. September. Beide Angebote sollten auch monatsweise gekauft werden können.

Zur Finanzierung könnten auch eine kilometerabhängige Pkw-Maut, eine Citymaut und höhere Parkgebühren beitragen. Solche Maßnahmen dürften keine Tabus mehr sein. Zusätzlich fordert der BUND, alle klimaschädlichen Subventionen abzuschaffen.

"Öffentlicher Nahverkehr bundesweit und dauerhaft für einen Euro am Tag - das wäre ein guter Schritt Richtung Mobilitätswende und im Sinne der Menschen“, sagte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht am Montag. Im schwarz-grünen Koalitionsvertrag sei festgeschrieben, das ÖPNV-Angebot bis 2030 um 60 Prozent zu erhöhen.

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Die hohe Nachfrage beim 9-Euro-Ticket habe die Probleme im öffentlichen Nahverkehr in NRW schonungslos offengelegt, so Sticht. Ein schlechtes Angebot auf dem Land, zu geringe Taktzeiten und zu kurze Züge seien die größten Hindernisse bei der Mobilitätswende. „Hier hat der neue Verkehrsminister Oliver Krischer nun die Chance nachzusteuern.“

Das Ziel der Landesregierung müsse die Verkehrsverlagerung vom Auto auf klimafreundliche Alternativen sein. „Um so einen „Umsteige-Effekt“ zu erzielen, sollte der ÖPNV vor allem verlässlich, komfortabel, digitaler, sauber und barrierefrei sowie günstiger als das Autofahren sein“, sagte Mobilitätsreferent Stephan Baur.

Man erwarte von der Regierungskoalition in NRW, dass sie sich beim Bund für das 365-Euro-Ticket einsetze. Dazu müsste der Bund die Regionalisierungsmittel erhöhen, das Land die Finanzen ebenfalls aufstocken. Zusätzliche Gelder für den Ausbau des ÖPNV könnten aus der CO2-Abgabe und der Lkw-Maut abgezwackt werden.

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