Keine vorgezogenen WeihnachtsferienNRW-Regierung setzt in Schulen weiter aufs Testen

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Schüler mit Mund-Nasen-Schutz im Klassenraum.

Düsseldorf – „Eine Aussetzung der Präsenzpflicht und ein Vorziehen der Weihnachtsferien ist in Nordrhein-Westfalen nicht geplant.“ So lautet die Antwort des Düsseldorfer Schulministeriums auf eine Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, verbunden mit der Auskunft, dass auch die Aufhebung der Maskenpflicht weiterhin gelte und vertretbar sei.

Bereits zuvor hatte die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) betont, dass sie weiterhin auf die Teststrategie vertraue: „Durch die strikten Testungen wirken unsere Schulen in der Pandemie wie ein Hygienefilter für Kinder und Jugendliche.“

Am Dienstag hatte die Bildungsministerin des Landes Brandenburg, Britta Ernst (SPD), eine Verlängerung der Weihnachtsferien um drei Tage in Aussicht gestellt – diese würden in Brandenburg dann bereits am 19. Dezember beginnen. Ziel ist die Einschränkung der Corona-Infektionszahlen; die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Brandenburg derzeit bei 620 (NRW: 249). Außerdem stellt Ernst den Familien frei, die Kinder in den Präsenzunterricht zu schicken oder zu Hause zu behalten.

GEW spricht sich für Booster-Impfungen aus

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in NRW, Ayla Çelik, erklärt auf Anfrage dazu: „Die Inzidenzwerte steigen betrüblicherweise in allen Altersgruppen weiter. Bei den Fünf bis 14-Jährigen liegt die Inzidenz teilweise bei über 600, die Situation ist aktuell nicht überschaubar. Die GEW NRW hat immer auf die Notwendigkeit von Infektionsschutz hingewiesen. Dazu gehört auch die Maskenpflicht im Unterricht und das Angebot einer flächendeckenden Booster-Impfung für alle Beschäftigten.“

Auch die Schüler und Schülerinnen wollten laut Çelik lieber eine Maske tragen, als Gefahr zu laufen, in Quarantäne gehen zu müssen. Von der Landesregierung erwarte sie angesichts der Brisanz der Situation, eine Kurskorrektur vorzunehmen und die Maskenpflicht wieder einzuführen. „Oberstes Ziel dabei muss es sein, eine sichere Präsenz aufrecht zu erhalten im Sinne der Kinder und Beschäftigten. Wir dürfen nicht in die Lage geraten, Schulen erneut schließen zu müssen. Dazu gehört für uns neben der Maskenpflicht auch die Ausstattung aller Klassenräume mit Luftfilteranlagen.“

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Der Philologenverband NRW bestätigt die Beobachtung, dass viele Schülerinnen und Schüler den Mund- und Nasenschutz im Unterricht freiwillig tragen. Der Verband ist für die Wiedereinführung der Maskenpflicht, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilt, allerdings sei die „Vorverlegung der Weihnachtsferien, wie in anderen Bundesländern diskutiert, für den Philologenverband keine Option. Aufgrund der vergangenen, coronabedingten Unterrichtsausfälle zählt für die Schülerinnen und Schüler im Moment buchstäblich jede Minute Unterricht. Damit meinen wir, solange er möglich ist. Präsenzunterricht hat für uns weiterhin oberste Priorität.“

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