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„Meisterprämie“ winktDrei Günde, warum der 1. FC Köln dem BVB die Meisterschaft wünscht

Lesezeit 3 Minuten
Kölns Trainer Steffen Baumgart gibt Anweisungen.

Kölns Trainer Steffen Baumgart gibt Anweisungen.

Der 1. FC Köln erwartet am Samstag den FC Bayern im Meisterkampf. Aber auch das Baumgart-Team spielt um etwas.

Die Ausgangslage für das spannende Bundesliga-Saisonfinale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund am Samstag ist klar: Die Münchener brauchen in Köln dringend einen Sieg, um bei einem Patzer der Dortmunder Konkurrenz doch noch auf Rang eins zu springen und die Meisterschaft zu gewinnen. Der BVB bekommt es gleichzeitig mit dem FSV Mainz zu tun und kann bei einem Sieg die Meisterschaft gleich selbst eintüten. Gelingt das nicht, wäre Schützenhilfe aus Köln gefragt.

Das erscheint nicht unmöglich. Für das letzte Heimspiel des Jahres findet FC-Trainer Steffen Baumgart sehr gute Voraussetzungen im Kölner Kader vor, um dem FC Bayern in Müngersdorf (ab 15:30 Uhr im ksta-Liveticker) die Stirn zu bieten. Der 1. FC Köln schielt aus dreierlei Gründen auf einen Heimsieg gegen den Rekordmeister, der gleichbedeutend wäre mit einem Dortmunder Meister-Coup.

1. FC Köln will vor Gladbach bleiben

Zum einen geht es für das Team von Steffen Baumgart noch um die Positionierung in der Bundesliga-Tabelle. Derzeit auf Rang zehn gilt es zunächst den Rhein-Rivalen aus Gladbach hinter sich zu halten, der es zu Hause mit dem bereits geretteten FC Augsburg zu tun bekommt.

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Sollte der BVB zudem den FSV Mainz schlagen und der FC wiederum den angeknacksten FC Bayern, könnte der FC sogar noch auf Rang neun springen. Die Mainzer stehen mit drei Punkten und mit einer um drei besseren Tordifferenz vor dem FC.

1. FC Köln winkt Prämie aus Dortmund, wenn Anthony Modeste Meister wird

Ein weiterer Faktor im Saisonfinale könnte eine Finanzspritze sein, die den Kölnern winkt, sollte FC-Abgang Anthony Modeste mit den Dortmundern die Meisterschaft feiern. Im Vertrag des Ex-FC-Stürmers wurde offenbar im vergangenen Jahr eine sechsstellige „Meisterprämie“ verankert, wie der Express berichtet.

In den klammen FC-Kassen dürfte ein solcher Zuschuss willkommen sein, nachdem Modeste im vergangenen Sommer für rund 5 Millionen Euro weitergezogen war und im Kölner Angriff eine kaum zu füllende Lücke hinterließ. Beim BVB konnte der Angreifer die sportlichen Erwartungen aber nicht erfüllen. In der laufenden Saison bestritt er 18 Einsätze, erzielte zwei Tore und fand nach der Genesung von Sebastien Haller, der seit Januar wieder spielt, kaum noch Berücksichtigung.

1. FC Köln will drei Spieler gebührend verabschieden

Und dann wäre da noch die Chance, zusammen mit den Fans zwei langjährige Spieler des 1. FC Köln mit einem Sieg gegen den Rekordmeister zu verabschieden, und diesem dann auch noch die elfte Meisterschaft in Folge zu verbauen – ungeachtet des Ergebnisses in Dortmund. Den Geißböcken wäre es wohl am liebsten, der FC Bayern würde die Meisterschaft verpassen. Dann würde auch keine andere Feierlichkeit den Rahmen stören.

Freundschaftliche Beziehungen zwischen Fans des 1. FC Köln und Borussia Dortmund, die in den vergangenen Jahren verstärkt zu beobachten sind, dürften für einige Anhänger am Samstag ebenfalls ins Gewicht fallen. Ein prominentes Beispiel ist NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).

Als Köln-Fan hofft Wüst auch am Samstag auf den FC: „Im Zweifel kann mit dem 1. FC Köln auch noch ein anderer NRW-Club Schützenhilfe im Spiel gegen die Bayern leisten. Nordrhein-Westfalen steht an diesem Fußball-Wochenende besonders eng zusammen.“ Borussia Dortmund drückt er fest die Daumen, „weil sie es verdient haben - und damit der nächste Meister endlich wieder aus Nordrhein-Westfalen kommt. Es wäre an der Zeit“. (oke)

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