Funkel hat offenbar seine Mission beim 1. FC Köln erfüllt. Gehandelt wird ein Coach mit Champions-League-Erfahrung.
Gremien uneinsRetter Funkel wird beim 1. FC Köln wohl abgelöst – Nachfolge noch offen

Friedhelm Funkel hätte gerne beim 1. FC Köln weitergemacht, muss aber wohl als Trainer weichen. Urs Fischer (links) wird im Kölner Umfeld als Nachfolger gehandelt. (Archivbild)
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Bis Donnerstagabend hatte Friedhelm Funkel weiterhin nichts von den Verantwortlichen des 1. FC Köln gehört. Zwar hatte der Trainer, der mit der Mannschaft am Sonntag den Bundesliga-Aufstieg geschafft hatte, auch am Mittwochabend beim FC-Talk vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“ im Audizentrum Fleischhauer in Ehrenfeld erneut deutlich sein Interesse an einer Fortführung des Trainerjobs in Köln signalisiert, doch FC-Vizepräsident Carsten Wettich blieb in seiner Wortmeldung auffällig zurückhaltend und wich der Frage dann auch aus.
Aus Gründen. Denn die Gremien des Klubs sind sich bei weitem nicht einig, ob Funkel nach seiner perfekten Aufstiegsmission auch der richtige Mann für die Bundesliga und auch für die Zukunft des FC ist. Zwar gilt Thomas Kessler, mit dessen offiziellen Berufung zum Sportchef möglicherweise noch am Donnerstag zu rechnen ist, als Funkel-Befürworter. Auch haben sich etliche Kölner Spieler für den Trainer-Altmeister ausgesprochen. Doch im wichtigen Gemeinsamen Ausschuss, der über solche Personalien zu entscheiden hat, sind offenbar große Zweifel vorhanden.
1. FC Köln: Unterschiedliche Ansichten zu Friedhelm Funkel im Gemeinsamen Ausschuss
Mehr noch: Die Mehrheit im siebenköpfigen Gremium, das neben dem Vorstand auch noch aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden Lionel Souque, dem Beiratsvorsitzenden Klaus Behrenbeck sowie Fabian Schwab und Stacy Krott (beide Mitgliederrat) besteht, ist allem Anschein nach gegen eine Weiterbeschäftigung der Bundesliga-Legende. Finanz-Geschäftsführer Philipp Türoff ließ bereits bei der Saisonabschluss-Party am Montag durchblicken, dass Funkel offenbar nicht die besten Karten hat: „Die Aufgabe war, die Mannschaft für zwei Spieltage da durchzubringen und den Aufstieg sicherzustellen. Was die Mannschaft und der 1. FC Köln jetzt braucht, ist eine ganz andere Aufgabenstellung“, sagte Türoff. Die Fragestellung in der Bundesliga sei eben eine andere. Offiziell abgesagt wurde Funkel oder seinem Berater Volker Struth indes auch bis Donnerstagabend noch nicht.
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Gehandelt werden jetzt vor allem der vereinslose Urs Fischer und Horst Steffen (SV Elversberg). Fischer hat über fünf Jahre sehr erfolgreich bei Union Berlin gearbeitet. Der Schweizer, der im Juli 2018 seinen Job an der Alten Försterei antrat, stieg mit den „Eisernen“ nicht nur in die Bundesliga auf, sondern formte aus Union sogar einen Champions-League-Teilnehmer. In der Saison 2023/24 stürzten die Köpenicker dann allerdings in der Bundesliga ab, am 15. November 2023 folgte sein Aus. Seitdem wurde der 59-Jährige bei vielen Vereinen gehandelt, im Sommer 2024 auch kurzzeitig beim FC, doch Keller entschied sich für Struber.
Doch passt der ruhige Schweizer zum FC und seinem latent unruhigen Umfeld? Zudem steht Fischer nicht unbedingt für die aktive Spielidee und zum FC-Weg der Nachwuchsförderung, die am Geißbockheim zuletzt immer wieder propagiert wurden. Fischer wäre allerdings ab sofort verfügbar.
Das trifft noch nicht auf Steffen zu, der mit kleinen Sensations-Klub Elversberg in der Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga kämpft. Der 56-jährige frühere Bundesligaprofi (Gladbach, Uerdingen, Duisburg) müsste allerdings aus seinem Vertrag herausgekauft werden, der noch bis zum 30. Juni 2026 läuft. Steffen wird zudem als möglicher Kandidat bei seinem Ex-Klub Gladbach gehandelt, sollte die Vertragsverlängerung mit Borussias Coach Gerardo Seone scheitern. Außenseiterchancen sollen auch Bo Svensson (zuletzt Union Berlin, davor Mainz 05) und Lukas Kwasniok haben, der beim SC Paderborn aufhört.