Duell mit Hertha BSC1. FC Köln will mit einem Sieg die Sorgen vertreiben

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FC Training Beierlorzer

Achim Beierlorzer (m.) und sein Team können sind am Sonntagabend gegen Berlin gefordert.

  • Mit nur drei Punkten nach fünf Spielen steht der 1. FC Köln auf Platz 16 der Bundesliga.
  • Gegen Hertha BSC könnte am Sonntagabend (18 Uhr) ein erster Befreiungsschlag gelingen.
  • Die Kölner sollten in Müngersdorf aber vor allem vor Berlins Starspieler Dodi Lukebakio gewarnt sein.

Köln – Der 1. FC Köln empfängt am Sonntag (18 Uhr) im Rhein-Energie-Stadion Hertha BSC. Es ist das Spiel zweier Mannschaften, die nicht ganz glücklich sind über ihren Saisonstart. Köln hat in fünf Spielen drei Punkte gesammelt, die Berliner vier.

Die Ausgangslage

Die Berliner haben in diesem Sommer durch den Verkauf von 37,5 Prozent der Anteile an ihrer Profiabteilung 125 Millionen Euro eingenommen. Das Geld stand in der abgelaufenen Transferperiode bereits zur Verfügung. Davon kauften die Berliner zum Beispiel Dodi Lukebakio für rund 20 Millionen Euro sowie Eduard Löwen für acht Millionen. Löwen, ein Mann für das zentrale Mittelfeld, hat in dieser Saison jedoch bisher kaum gespielt, was daran liegt, dass Marko Grujic, den die Berliner in der vergangenen Saison aus Liverpool ausgeliehen hatten, von Jürgen Klopp erst sehr spät das Okay für ein weiteres Jahr in der deutschen Hauptstadt erhielt. Nun haben die Berliner ein gewisses Überangebot im Mittelfeld. Denn neben Löwen und Grujic bieten sich Per Skjelbred und Ondrej Duda für die Zentrale an, wobei Duda zuletzt nicht der Alte war. Gleiches gilt für Vladimir Darida, der seiner Form hinterherläuft.

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Die Kölner haben nach schwierigem Auftaktprogramm am vergangenen Wochenende zum Wiesn-Auftakt in München die ebenso erwartete wie verdiente 0:4-Klatsche kassiert und hoffen nun im eigenen Stadion auf bessere Ergebnisse. Die Spielanlage unter Trainer Achim Beierlorzer ist ansehnlich, ob die Mannschaft stark genug ist, um in der Bundesliga überzeugende Siege einzufahren, muss sich nun zeigen. Moralisch scheint das Team jedenfalls intakt. Die Zuversicht ist da, und so sieht auch der Kölner Fußball in dieser Saison bislang aus.

Berlins Starspieler

Dodi Lukebakio (22) hat im Düsseldorfer Konterfußball der vergangenen Saison gut funktioniert. Der Belgier ist extrem rasant, offenbarte in Berlin allerdings Schwächen im Kombinationsspiel, von denen man in Düsseldorf bereits in der letzten Saison immer wieder sprach – allerdings nicht allzu laut, denn Lukebakio traf zuverlässig, nämlich zehnmal in 31 Einsätzen – allein vier Treffer gelangen ihm gegen den FC Bayern. Nach ersten Versuchen mit einem aktiveren Stil als in den Jahren unter Trainer Pal Dardai hat es Ante Covic (44) beim Sieg in Paderborn wieder mit Umschaltspiel versucht, was nicht gerade attraktiv war, aber Lukebakio liegt. Mal sehen, wie die Berliner Auswärtstaktik in Köln aussieht.

Kölner Personalien

Rafael Czichos hat sich in der vergangen Woche den Magen-Darm-Infekt eingehandelt, der zurzeit in Kölns Kindergärten umgeht. Czichos’ Sohn ist dringend verdächtig. Der Verteidiger konnte zwar das Bett rasch wieder verlassen, war aber noch am Freitag zu schwach, um das Mannschaftstraining zu absolvieren. Ob er bis Sonntag die Kraft für ein Bundesligaspiel findet, ist offen. Sollte Czichos ausfallen, stünde Jorge Meré bereit. Dann würde Matthias Bader den gesperrten Kingsley Ehizibue vertreten. Ansonsten könnte Sebastiaan Bornauw nach rechts rücken und für Meré Platz an Czichos’ Seite schaffen.

Stimmen zur Partie

Hertha-Coach Ante Covic erwarte „ein emotionales, ein hart umkämpftes Spiel“, sagte er am Freitag. „Wichtig wird sein, nach dem Sieg gegen Paderborn mit einer breiteren Brust anzutreten. Wir werden in Köln eine harte Nuss zu knacken haben.“ FC-Trainer Achim Beierlorzer (51) hat mehrfach betont, dass seine Mannschaft nach nur drei Punkten aus fünf Spielen zwar noch nicht zum Siegen verdammt ist, aber „unbedingt will: Wir wollen den ersten Heimsieg, das ist völlig klar. Wir wollen mit absolutem Siegeswillen rangehen und die Punkte behalten.“

Das sagen wir

Ein Sieg würde für Köln den Sprung in die komfortable Zone der Tabelle bedeuten, zudem wäre Hertha damit zunächst distanziert. Die Berliner zeigten sich zuletzt verunsichert. Der neue Trainer und seine Vorstellungen haben der Mannschaft die Selbstverständlichkeit genommen, hinzu kommen mehrere Leistungsträger in der Formkrise. Zwar gibt es am sechsten Spieltag für einen Aufsteiger noch kein Endspiel, weder in die eine noch in die andere Richtung. Allerdings könnte das Spiel der Saison eine vorläufige Tendenz geben.

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