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1. FC Köln kämpft um TalentBayer-Interesse an Justin Diehl – Simon Rolfes „weiß von nichts“

Lesezeit 3 Minuten
Justin Diehl kommt für Linton Maina in die Partie gegen Bremen.

Erste Schitte als ProfI: Justin Diehl kommt für Linton Maina in die Partie gegen Bremen.

FC-Talent Justin Diehl gab am Samstag gegen Bremen sein Profi-Debüt. Und schon wird der 18-Jährige mit Bayer Leverkusen in Verbindung gebracht.

„Es gibt viele interessante Jungs im Nachwuchs, aber ich würde verneinen, dass sie schon jetzt eine Verstärkung für die Lizenzmannschaft sein könnten“, hatte Steffen Baumgart beim Trainingsauftakt am 8. Dezember noch gesagt. Stürmer Justin Diehl gelang am Samstag bei Kölns Gala-Vorstellung gegen Werder Bremen nun aber doch der Sprung zu den Profis. Routinier Ondrej Duda, der den FC noch im Winter verlassen könnte, schaffte es dagegen nicht einmal in den Kader.

„Justin Diehl hat eine überraschend gute Vorbereitung gespielt und sich schnell in der Mannschaft akklimatisiert“, erklärte Baumgart den Einsatz seines Schützlings, den er gerne zum Profi formen würde. Die Entscheidung, Duda nicht in den Kader zu nehmen, sei eine rein sportliche gewesen.

In der 81. Minute hatte Baumgart den Youngster erstmals bei einem Bundesliga-Spiel aufs Feld geschickt. Beim Stand von 6:1 nahm der 18-Jährige zwar kaum Einfluss auf den Spielausgang. Doch der Startschuss für einen sportlichen Aufstieg des Teenagers, der seit der U8 beim FC spielt, ist gefallen. Bleibt die Frage, wo sich dieser Aufstieg vollziehen wird.

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Simon Rolfes: „Ich weiß darüber nichts“

Diehls Vertrag in Köln läuft bis 2024, die Verhandlungen über dessen weiteren Weg laufen bereits. Der Deutsch-Ghanaer wird von der Agentur Rogon beraten. Ein Branchenriese, der viel in den Stürmer investiert hat und einen Gewinn im Auge haben dürfte. Mit dem Bundesliga-Debüt Diehls hat sich insofern wenig überraschend auch das Interesse anderer Klubs am Spieler hervorgetan.

Insbesondere der Name Bayer 04 Leverkusen sorgt da für Aufsehen und erinnert an den Abgang des einstigen FC-Jugendspielers Florian Wirtz, der im Jahr 2019 die Rheinseite wechselte und damit für eine große Enttäuschung auf Seiten der Kölner sorgte. Die „Kölnische Rundschau“ berichtet nun über das Interesse der Werkself am nächsten Kölner Top-Talent. Der „Geissblog“ will zudem von weiteren Interessenten im In- und Ausland erfahren haben.

„Ich kann dazu nichts sagen. Ich weiß darüber nichts“, sagte Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes am Sonntagabend nach dem 3:2-Sieg der Werkself in Mönchengladbach. 

Baumgart über FC-Talente: „Die anderen scharren auch schon mit den Füßen“

Einen Fall wie bei Florian Wirtz erwartet beim Geißbockheim aber wohl keiner. Der Kampf um das Talent soll vor allem mit einer sportlichen Überzeugung geführt werden: „Wir müssen den Jungen dahin bringen, dass er weiß: Da will er mal hin und hier die Spiele machen“, sagte Baumgart auf der Pressekonferenz nach Diehls Debüt grundsätzlich über den Umgang mit seinem Nachwuchsspieler. Seine Konzentration gelte allein der Entwicklung des Spielers. 

Schließlich gebe es weitere Großtalente in der Kölner Offensive, betonte Baumgart bereits im Zuge der Winter-Vorbereitung und stellte auch am Samstag klar: „Vielleicht bleibt der Einsatz eine Ausnahme. Die anderen scharren auch schon mit den Füßen. Wir freuen uns einfach, dass wir immer wieder auf unsere Talente zurückgreifen können.“

Die Frage, welchen Weg Justin Diehl als nächstes einschlägt, wird der Spieler letztlich selbst treffen müssen. In Köln hat Diehl nun den ersten Schritt zum Profi unternommen. Bessere Argumente kann der FC nicht liefern: Einsatzzeiten und die Chance auf eine Entwicklung im Bundesliga-Oberhaus. Folgen weitere, könnte auch die offensive Ausrichtung Baumgarts zum Tragen kommen. Aufgrund seines laufintensiven Spiels, wechselt der Trainer öfter durch und ermöglicht auch jungen Spielern Einsatzzeit. (oke)

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