Interview mit Ljubljana-Sportchef„Ich bereue nichts, weil wir bei der Wahrheit geblieben sind“

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Olimpija-Geschäftsführer Igor Barisic (44) spricht mit KStA-Sportchef Christian Löer und Marc L. Merten vom „GEISSBLOG“ auf Einladung des Newsportals „Loss mer schwade“ über die Geschehnisse, die zur Transfersperre gegen den 1. FC Köln führten. 

Am 29. März 2023 kam das Fifa-Urteil über den 1. FC Köln: Wegen der Verpflichtung des damals 16-jährigen Junioren-Nationalstürmers Jaka Cuber Potocnik, der einen Tag zuvor bei Olimpija Ljubljana fristlos gekündigt hatte, erregten die Kölner den Zorn des slowenischen Spitzenklubs. Man habe ihnen einen talentierten Spieler „gestohlen“, sagte Geschäftsführer Igor Barisic bei seinem Besuch in Köln. 

Die Klubführung Olimpijas um den Münchner Unternehmer Adam Delius unternahm zwar im Sommer 2022 einen Versuch, sich mit den Kölnern zu einigen, doch beim Treffen mit Christian Keller im Geißbockheim gab es keine entscheidende Annäherung. „Herr Keller hat uns unterschätzt“, sagt Barisic, der als Kind zum Sympathisanten des 1. FC Köln wurde, weil er Fan des österreichischen Stürmers Toni Polster war. 

Die Sache ging vor das Fifa-Tribunal, das die Kölner zu einer Transfersperre verurteilte. Auch der Widerspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof (Cas) in Lausanne endete zuungunsten des FC. Igor Barisic, Sportdirektor des slowenischen Doublesiegers von 2023, erlebte die Affäre um Jaka Potocnik aus nächster Nähe; versuchte, die Angelegenheit früh zu klären und war auch dabei, als die FC-Vertreter bei einem Treffen am Münchner Flughafen im letzten Moment versuchten, die Sache noch zu klären.

Am Mittwochabend war er in Köln zu Gast, um sich mit Christian Löer, dem Sportchef des „Kölner Stadt-Anzeiger“, sowie „GEISSBLOG“-Gründer Marc L. Merten über die Geschehnisse rund um den so folgenreichen Transfer des Stürmers auszutauschen, der bis heute kein Profispiel für die Kölner absolviert hat. Vermittelt hatte das Treffen das Online-Newsportal „Loss mer schwade“. Zum Ende des Gesprächs schlug Barisic jedoch auch versöhnliche Töne an. Zwar habe nicht nur der 1. FC Köln verloren, weil der Klub eine Transfersperre kassiert hatte und auch deswegen abgestiegen ist. Sondern auch Olimpija, das einen talentierten Spieler verloren und dafür nur eine minimale Ausbildungsentschädigung erhalten habe.

Letztlich habe Olimpija nicht von der Sperre gegen den FC profitiert, daher sei es ihm nach wie vor unerklärlich, dass die Kölner überhaupt das Risiko eines Prozesses eingegangen waren, von dem ihnen hätte klar sein müssen, dass sie ihn verlieren würden. Am Ende wünschte Barisic dem FC den Wiederaufstieg – am liebsten durch drei Tore am letzten Spieltag von Jaka Cuber Potocnik. (ksta) 

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