Philipp Türoff ist derzeit der einzige von ehemals drei Geschäftsführern beim Aufsteiger 1. FC Köln. Nun bekommt er einen neuen Kollegen.
Rejek-Nachfolger1. FC Köln hat einen Favoriten für Geschäftsführer-Posten

Markus Rejek (M.) und Christian Keller (r.) haben den 1. FC Köln verlassen, Philipp Türoff ist derzeit der alleinige Geschäftsführer des Aufsteigers.
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Zwei Kollegen hatte er innerhalb von nur rund drei Monaten verloren, derzeit trägt Philipp Türoff im operativen Geschäft als alleiniger noch verbliebener Geschäftsführer beim am Sonntag in die Bundesliga aufgestiegenen 1. FC Köln die Verantwortung. Doch jetzt bekommt der Finanzfachmann zumindest wieder einen Marketing-Geschäftsführer an die Seite gestellt: Die Suche nach einem Nachfolger für Markus Rejek, der den 1. FC Köln Anfang Februar verließ, steht vor dem Abschluss: Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ist Philipp Liesenfeld der Top-Kandidat für den Posten.
Sollte Liesenfeld den Zuschlag erhalten, hätte sich der noch amtierende Vorstand, der zwar auch eine Personalberatungsagentur engagiert hatte, für eine interne Lösung entschieden. Denn der 37-Jährige kommt aus den eigenen Reihen und kennt den Verein bestens: Seit Februar 2012 ist Liesenfeld, der zuvor als Eventmanager für die Stadion Frankfurt Management GmbH arbeitete, für den FC tätig. Erst im Marketing/Markenmanagement und als Projektleiter der FC-Stiftung, seit Juli 2017 leitet Liesenfeld die Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Internationalisierung der 1. FC Köln GmbH & Co. KG. Auch für den Bereich eSport beim Bundesligisten ist er tätig. Und war damit auch einer der engsten Mitarbeiter von Rejek. Derzeit führt die Vereinsführung noch abschließende Gespräche - mit Top-Kandidat Liesenfeld, aber offenbar auch noch mit anderen Bewerbern.
Auch der erfahrene Thomas Joos vom BVB war ein Kandidat beim FC
Nach Informationen dieser Zeitung war für die vakante Kölner Top-Stelle lange Zeit auch Thomas Joos ein Kandidat, der für Vermarkter Sportfive seit fünf Jahren für Borussia Dortmund tätig ist – aktuell als so genannter „Vice President“. Joos hat eine Vergangenheit beim 1. FC Köln: Von November 2014 bis Juli 2018 arbeitete er bereits als Associate Director für Infront und betreute damals als Teamleiter die Vermarktung beim 1. FC Köln . Der 50-Jährige, der auch schon für den Hamburger SV, den Hannover 96 und für die Sportrechteagentur Lagardère Sports tätig war, ist ohne Zweifel ein erfahrener Mann, doch allem Anschein nach hat sich der Klub nun für die Lösung aus den eigenen Reihen entschieden.
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Auch wenn Präsident Werner Wolf es sicherlich nicht so sieht, soll sich die Suche nach einem Marketing-Geschäftsführer als durchaus schwierig gestaltet haben. Denn einige Kandidaten sollen abgesagt haben, da sie nicht wissen, wer dem Verein ab Herbst als Vorstand vorsteht. Bekanntlich wird dann ein neues Präsidium gewählt.
Nach der Demission von Keller sucht der Verein zudem noch einen neuen Geschäftsführer-Sport oder aber er befördert Sportdirektor Thomas Kessler von der Interims- zur Dauerlösung im sportlichen Bereich. In einigen Gremien des Vereins sieht man es zudem sehr kritisch, dass der Vorstand nach dem Geschäftsführer Marketing zum Ende seiner Amtszeit auch noch einen neuen Sport-Geschäftsführer aussucht und mit einem möglicherweise langfristigen Vertrag austattet.
1. FC Köln: Klub vermarktet sich nach 25 Jahren ab 2026 wieder selbst
Auf die Frage, wie weit der FC in Sachen Geschäftsführung oder einer möglichen Trainersuche sei (Aufstiegstrainer Friedhelm Funkel kann sich allerdings sehr gut vorstellen, beim FC weiter im Amt zu bleiben), antwortete Wolf am Sonntag nach dem Aufstieg: „Unser voller Fokus lag erst einmal ganz auf dem Aufstieg. Alles andere kommt dann ab Dienstag. Dann wird bereits über den Tag hart gearbeitet. Das Wort, was wir geprägt haben, ist: schnellstmöglich.“ Das gelte für alle zu klärende Personalien.
Eine dürfte sich in Kürze geklärt haben. Die Aufgaben für den neuen Geschäftsführer dürften nicht ohne sein: Denn der 1. FC Köln wird sich ab dem 1. Juli 2026 wieder in Eigenregie vermarkten. Damit endet eine 25-jährige Zeit, in der die Rheinländer auf die Dienste von externen Vermarktungsagenturen gesetzt haben, seit 2014 war Infront der Partner der Kölner.